Bundesliga

Neuer: "Die Perspektiven sind genial"

München: Deutschlands Fußballer des Jahres 2014

Neuer: "Die Perspektiven sind genial"

Halb Keeper, halb Libero - das fasziniert: Manuel Neuer wurde zum zweiten Mal zum Fußballer des Jahres gewählt.

Halb Keeper, halb Libero - das fasziniert: Manuel Neuer wurde zum zweiten Mal zum Fußballer des Jahres gewählt. picture alliance

"Diese Wahl ist eine Ehre für mich. Und ich bin genauso überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass ich gute Leistungen gezeigt habe", sagt Neuer drei Jahre nachdem er erstmals zum Fußballer des Jahres gewählt wurde.

Neuer erhielt diesmal 144 der abgegebenen 701 Stimmen (1 ungültige Stimme), auf Marco Reus (Dortmund) entfielen 135 Stimmen. Dritter wurde Thomas Müller (Bayern München) mit 105 Stimmen.

Auf die Frage, ob er sich nach seiner Wahl zum besten Torhüter der WM in Brasilien und der Kür zum Welttorhüter des Jahres 2013 im Januar 2014 allmählich an derartige Ehrungen gewöhnt, sagt Neuer: "Das lässt mich nicht kalt. Klar bin ich stolz darauf. Alle diese Auszeichnungen sind fantastisch."

"Es ist eine Auszeichnung fürs Leben"

Und wo würde er den Titel "Fußballer des Jahres" in der Liste seiner Auszeichnungen einordnen? "Ganz oben. Wenn man in einem Jahr, in dem der Gewinn der Meisterschaft, des Pokals und insbesondere der Weltmeisterschaft gelang, Fußballer des Jahres wird, ist diese Ehrung umso wertvoller. Der WM-Titel steht für Deutschland, der Titel Fußballer des Jahres wird für mich stehen. Es ist eine Auszeichnung fürs Leben, weil ich eben in diesem Jahr 2014 gewählt wurde, in dem wir Weltmeister wurden."

Manuel Neuer: Vom Bubi zum Weltmeister

Neuer hat sich in den letzten Jahren zum Führungsspieler aufgeschwungen, wie er selbst zugibt. "Das merkt man in Gesprächen mit den Verantwortlichen, wenn sie meine Meinung erfragen oder wenn intern über Fußball gesprochen wird", so Neuer. "Ich glaube, ich habe in der Mannschaft ein Wörtchen mitzureden und in den letzten Jahren an Respekt und Ansehen gewonnen."

"Auf jeden Fall würde ich mir das Kapitänsamt zutrauen"

Der 28-Jährige kann sich auch die Nachfolge von Philipp Lahm als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vorstellen. "Auf jeden Fall würde ich mir das Kapitänsamt zutrauen. Darüber müsste man mit dem Trainer und einigen Spielern sprechen, um die sinnvollste Lösung zu finden." Allerdings schränkt Neuer ein, wenn er selbst Trainer wäre, würde er "einen aus dem Mittelfeld nehmen, da ist die Kommunikation mit dem Schiedsrichter besser gegeben".

Ob nun als Spielführer oder nicht, Motivationsprobleme befürchtet Neuer trotz aller Erfolge wie Champions-League-Sieg, WM-Titel, Triple oder Double keine. "Dazu bin ich zu ehrgeizig. Ich habe einfach Spaß daran, erfolgreich zu sein. Auch nach einem WM-Titel bin ich hungrig", sagt der Welttorhüter. Die Perspektiven seien sowohl in München als auch in der Nationalelf "genial".

Wechsel ins Ausland ist nicht geplant

In München hat Neuer seinen Vertrag vor der WM bis 2019 verlängert. Beim Ablauf dieses Kontraktes wäre er 33 Jahre alt. Einen Wechsel ins Ausland plant Neuer nicht. "Ich kann auch anders eine neue Sprache lernen", sagt der Torhüter lapidar. "Im Moment spiele ich bei einer der besten Mannschaften."

kicker-Titel 66/2014

Aber wie lauten seine sportlichen Ziele für 2014/15 mit dieser Mannschaft? "Das erste Ziel ist die Meisterschaft. Und den DFB-Pokal mag ich ohnehin sehr, ich war viermal in Serie im Finale", so Neuer. "Die Champions League ist international im Vereinsfußball das höchste der Gefühle. Das Finale 2015 findet in Berlin statt, die Stadt mag ich sowieso, Berlin, da bleibe ich am liebsten gleich ein, zwei Wochen im Mai 2015." Und im Jahr darauf soll es bitte der EM-Titel in Frankreich sein, wie er Bundestorwarttrainer Andreas Köpke, Torhüter beim letzten Europameistertitel Deutschlands 1996, sagte.

Neuer spricht unter anderem über seine wertvollsten Spiele, sein Duell im WM-Finale gegen Gonzalo Higuain sowie sein offensives Torwartspiel. Und wie der sonst so coole, rationale Neuer zum Feierbiest wird: Das komplette Interview lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag.