Portugals Trainer Paulo Bento nahm nach dem 0:0 im Hinspiel keine Veränderungen an seiner Startelf vor. Bosniens Coach Safet Susic wechselte hingegen einmal. Für den gelbgesperrten Salihovic durfte Papac ran.
Der deutsch FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark gab das entscheidende Spiel frei und sofort nahmen die Portugiesen in Lissabon richtig Schwung auf. Eine erste Torannäherung durch Chelseas Raul Mereiles ging noch knapp am Kasten der Bosnier vorbei, bei einem Freistoß von Cristiano Ronaldo hatte dann Gäste-Keeper Begovic das Nachsehen. Aus knapp 30 Metern flog das Spielgerät mit äußerster Präzision ins linke Eck (8.).
Und die Iberer drängten weiter. Bosnien kam kaum einmal aus der eigenen Hälfte heraus und wirkte völlig hilflos gegen die spielerisch deutlich überlegenen Hausherren, die mit Nani schon bald das zweite Ass aus dem Ärmel zogen. Aus großer Distanz nahm der Angreifer von Manchester United Anlauf und traf genau unter die Latte (24.).
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Portugal wirkte da schon wie ein sicherer EM-Teilnehmer, ließ die Bosnier aber durch eigene Nachlässigkeiten zurück in die Partie. Dzekos Kopfball an die Latte (33.) war eine erste Warnung. Und als nach Helder Postigas Einsatz im Gästestrafraum ein durchaus möglicher Foulelfmeter versagt blieb und auch Joao Moutinho eine Großchance liegenließ, schlug die Stunde der Susic-Elf. Misimovic bat zunächst zum Tanz und zwang Portugals Keeper Rui Patricio zu einer ersten ernsthaften Parade (39.). Zwei Minuten später spielte Fabio Coentrao den Ball im eigenen Sechzehner mit der Hand und Misimovic zeigte sich vom Punkt aus eiskalt. Das Tor ließ Bosnien noch einmal hoffen.
Lulic sieht Rot und Bosnien bricht ein
Doch auch nach Wiederanpfiff kamen die Portugiesen den einen entscheidenden Tick wacher aus der Kabine. Nach Ballverlust im Spielaufbau der Gäste machte Joao Moutinho das Spiel schnell und Ronaldo erledigte alleine vor Begovic eiskalt das 3:1. Danach lagen bei einigen Bosniern die Nerven blank, besonders bei Lulic, der wegen Meckerns des Feldes verwiesen wurde (55.). Portugal wirkte erneut wie ein sicherer Sieger – und verspielte wiederum fahrlässig den komfortablen Vorsprung, da Spahic nach einem harmlosen Standard vor dem Tor aus einer sehr abseitsverdächtigen Position abstaubte (65.).
Doch in Überzahl erspielten sich die Portugiesen erneut den alten Vorsprung. Diesmal zeichnete Helder Postiga verantwortlich und das 4:2 (72.) zog den Bosniern dann endgültig den Zahn. Die Gäste fielen in der Schlussphase förmlich auseinander und ließen weitere Treffer sehr einfach zu. Miguel Veloso traf per Freistoß (80.), Helder Postiga freistehend per Kopf (82.) zum 6:2-Endstand. Portugals Fans durften die letzten Minuten siegesgewiss feiern und von Erfolgen bei der kommenden Europameisterschaft träumen.