Gnabry bärenstark - Hummels hält Hertha im Spiel
Der FC Bayern München war nach der unerwarteten 1:3-Liganiederlage in Leverkusen gefordert - bei der Hertha. Dem Klub, der die vorherigen vier Duelle gegen Bayern nicht verloren hatte (1/3/0). Und auch diesmal verlief der Start ganz nach dem Geschmack der Berliner: Zuerst gab Schiedsrichter Markus Schmidt Goretzka, der im Sechzehner von Rekik getroffen worden war, wegen einer vermeintlichen Schwalbe zu Unrecht Gelb und dann stach auch noch auf der Gegenseite Mittelstädt zu (3.). Lange währte die Freude über die Führung in der Hauptstadt nicht, denn Gnabry antwortete postwendend mit dem 1:1 (7.). Danach erspielten sich die Münchner klare Vorteile, konnten allerdings zunächst nicht weiter nachlegen - und dies gegen ein Berlin, das offensiv praktisch gar nicht mehr in Erscheinung trat. Trotzdem: Es schien nur eine Frage der Zeit, ehe der Rekord-Pokalsieger wieder zuschlagen würde. Und kurz nach dem Seitenwechsel war es soweit: Über Lewandowski und James kam der Ball sehenswert zu Gnabry, der mit seinem Doppelpack seine bärenstarke Leistung krönte (49.). Hertha fiel danach nicht viel ein, während die Gäste schwungvoll sowie dominant auftraten und sich beinahe schon am Ziel wähnten. Doch ein Fehler von Hummels - er köpfte viel zu kurz in Richtung Ulreich - öffnete die Tür wieder, Joker Selke trat hindurch und stellte auf 2:2 (67.). Bayerns folgende Druckphase blieb erfolglos, es ging in die Verlängerung. In dieser war schließlich ein Treffer des puren Willens zu sehen: Lewandowski leitete einen Goretzka-Kopfball artistisch nach innen, wo sich Coman gegen mehrere Berliner behauptete und zum 3:2 einköpfte (98.). Die Entscheidung.
Schalker Eigengewächs bricht den Bann
Fingerzeig: Ahmed Kutucu traf auf Anhieb in seinem ersten Spiel von Beginn an. imago
Schalkes Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf wurde von der traurigen Nachricht vom Tod von S04-Managerlegende Rudi Assauer überschattet. Königsblau lief mit Trauerflor auf, auch gab es vor Anpfiff eine Schweigeminute - sportlich wurde dann aber nicht sonderlich viel geboten. Unsauberkeiten sowie fehlende Risikobereitschaft hüben wie drüben sorgten dafür, dass Torchancen lange Zeit nicht zu sehen waren. Erst ein echtes Schalker Eigengewächs brach den Bann - und das auch noch sehenswert. Startelfdebütant Kutucu, erst vor wenigen Tagen mit einem Profivertrag ausgestattet, nahm nach einer halben Stunde Fahrt auf, zog in typischer Robben-Manier von rechts nach innen und schlenzte den Ball gefühlvoll ins Eck zum 1:0-Halbzeitstand. In Durchgang zwei machten die Knappen alles klar: Kurz nach Wiederanpfiff war Sané bei einer Ecke zur Stelle (48.), dann staubte Uth entscheidend ab (53.) - 3:0. Der Drops war gelutscht - und S04 eine Runde weiter. Hennings' Treffer zum 1:3 (71.) fiel nicht mehr wirklich ins Gewicht, zumal Sané kurz vor Schluss mit seinem Treffer zum 4:1-Endstand das letzte Wort hatte (87.). Ein Ergebnis, das sicherlich auch Assauer gefallen hätte.
Leipzig erreicht erstmals das Viertelfinale
Vierter gegen Sechster - das Achtelfinale zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg ließ auf ein ausgeglichenes Duell hoffen, doch dann entwickelte sich eine über weite Strecken eintönige Partie. RB erwischte auch ohne Werner (Infekt) einen guten Start, gab den Takt vor und lag schon nach neun Minuten in Führung: Klostermann bediente Matheus Cunha, der Brooks stehen ließ und Casteels überwand. Im weiteren Verlauf verdienten sich die Leipziger die Führung, weil sie strukturierter agierten und stabiler waren. Spannend blieb es lange, weil RB teils hochklassige Chancen liegen ließ (Laimer, 54.; Poulsen, 57.; Sabitzer, 58.). Grämen mussten sich Sachsen für ihre schwache Chancenverwertung nicht, letztlich reichte das 1:0, um erstmals in der Historie des DFB-Pokals die Runde der letzten Acht zu erreichen.
Früher Treffer: Matheus Cunha trifft zum 1:0. imago
Kiel zu fahrlässig - Gregoritsch serviert die Quittung
Der FC Augsburg hatte in der Bundesliga nach zuvor zehn sieglosen Spielen in Folge beim 3:0 gegen Mainz endlich wieder einen Dreier eingefahren, Trainer Manuel Baum musste nun aber ohne die angeschlagenen Finnbogason, Moravek, Koo und Schmid auskommen. So kamen unter anderem Neuzugang Oxford und Felix Götze zum Einsatz, letzterer wurde aber noch vor der Halbzeit ausgewechselt. Der Grund: Zuvor hatten die Kieler, die allgemein aktiver und gefälliger auftraten, immer wieder über Götzes Seite für Gefahr gesorgt. Doch auch ohne den 20-Jährigen tat sich der FCA schwer, musste mehrfach brenzlige Situationen überstehen. Die Störche spielten gut, mussten sich aber eine eklatante Abschlussschwäche ankreiden lassen. Serra (40., 52.), Schindler (43.), Mühling (44.), Okugawa (55.) und Dehm (78.) fehlte das Abschlussglück. Die Quittung dafür gab es in der 85. Minute: Joker Jensen setzte sich prima durch und hatte das Auge für Gregoritsch, der aus zehn Metern vollendete und dem FCA einen unter dem Strich schmeichelhaften 1:0-Sieg bescherte.