DFB-Pokal

Leverkusens Trainer Heiko Herrlich lobt Moral: "Wir haben tolle Charaktere"

Leverkusen: Taktische Umstellung ebnet Weg zum Erfolg

Herrlich lobt Moral: "Wir haben tolle Charaktere"

Zog mit Leverkusen ins Pokal-Halbfinale ein: Cheftrainer Heiko Herrlich.

Zog mit Leverkusen ins Pokal-Halbfinale ein: Cheftrainer Heiko Herrlich. imago

Sieben Minuten waren in der Leverkusener BayArena gespielt, als die Pokalpartie zwischen der Werkself und dem SV Werder einen klaren Verlauf zu nehmen schien: Max Kruse vom Elfmeterpunkt und Aron Johannsson hatten die Gäste mit 2:0 in Führung gebracht - und Leverkusen "eine Horrorsituation" beschert, wie Herrlich später erklärte.

"Wir mussten eigentlich nach sieben, acht Minuten unser Konzept völlig über den Haufen werfen, weil wir 0:2 in Rückstand waren", sagte der 46-Jährige. Aus seiner Sicht besonders ärgerlich, da die Gegentore vermeidbar gewesen wären. "Vor dem 0:1 haben wir an der Außenlinie eine Überzahlsituation, in der wir eigentlich den Ball erobern müssen. Dann entsteht der Elfmeter", analysierte Herrlich. "Dann kriegen wir das 0:2, bei dem wir uns gegenseitig behindern und eigentlich den Ball haben. Wir hatten dann eine Phase, in der wir Glück hatten, dass wir nicht das 0:3 bekommen haben."

Bremen hat anders angefangen und anders gespielt, als wir sie erwartet hatten.

Heiko Herrlich

Herrlich sah sich zum Handeln veranlasst und nahm eine taktische Umstellung vor. Leverkusen spielte fortan in einer 3-4-3-Formation (Lars Bender und Leon Bailey besetzten die Außen) und reagierte damit auf das 4-4-2 des SV Werder.

zum Spiel

"Bremen hat anders angefangen und anders gespielt, als wir sie erwartet hatten", gab Herrlich zu, der ursprünglich davon ausgegangen war, "dass sie nur mit einer Spitze spielen und in einem anderen System". Durch den Eingriff von außen gelang es der Werkself aber, "Schritt um Schritt" Zugriff zu bekommen. "Wir haben es geschafft, dann auch mal ins letzte Drittel zu kommen", so Herrlich. Die Belohnung: Der wichtige Anschlusstreffer von Julian Brandt noch vor der Halbzeitpause.

Leverkusens Halbzeit-Vorhaben gelingt

Besonders beeindruckt zeigte sich Herrlich in dieser Phase von der Moral seines Teams. "In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, das Spiel noch komplett zu drehen", sagte Herrlich. Das Vorhaben gelang. Brandt schlug ein zweites Mal zu, ehe in der Verlängerung der eingewechselte Karim Bellarabi das 3:2 erzielte und das 4:2 durch Kai Havertz vorbereitete. "Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft, die dafür sorgen, dass diese Moral so auch lebt", lobte Herrlich, der insgesamt "sehr glücklich" war, "dass wir die Hürde Werder Bremen heute genommen haben".

pau

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Werder Bremen