DFB-Pokal

Gisdols Mängelliste und ein überraschender Knackpunkt

Ernüchterung beim HSV nach dem Pokal-Aus

Gisdols Mängelliste und ein überraschender Knackpunkt

Schnelles Aus im DFB-Pokal: HSV-Trainer Markus Gisdol sah die Rote Karte für Osnabrück als Knackpunkt.

Schnelles Aus im DFB-Pokal: HSV-Trainer Markus Gisdol sah die Rote Karte für Osnabrück als Knackpunkt. imago

Drumherumreden half nicht, fand auch Gisdol nach dem ernüchternden Pflichtspielauftakt der Hanseaten: "Ich will gar keine Ausreden finden, Sie haben das Spiel ja gesehen", meinte er nach dem blamablen Auftritt in Osnabrück.

"Wir sind gewarnt", hatte Sportchef Jens Todt unmittelbar vor der Partie noch gemeint, schließlich hatte der HSV an gleicher Stelle schon vor fast acht Jahren die Segel streichen müssen (2:4 i.E.) . Die Mannschaft konnte diesen Eindruck in der Folge aber nicht bestätigen. Die Hamburger verzeichneten insgesamt 76 Prozent Ballbesitz, bauten diesen aber vor allem durch Ballgeschiebe im ungefährlichen Bereich auf. Insbesondere nachdem die Osnabrücker aufgrund von Marcel Appiahs Platzverweis in der 18. Minute in Unterzahl waren, umspielten die Hamburger das 4-4-1-Bollwerk der Lila-Weißen, ohne entscheidende Lücken zu reißen. Und noch dazu ließen sich vom Außenseiter dreimal folgenschwer ausspielen, so dass zehn Osnabrücker zwischenzeitlich einen 3:0-Vorsprung herausschossen .

Die Rote Karte war ein Knackpunkt im Spiel, auch wenn sich das blöd anhört.

HSV-Trainer Markus Gisdol

Gisdol sah die klaren Defizite seiner Mannschaft, die er etwas überraschend aber an der eigenen Überzahl festmachte: "Die Rote Karte war ein Knackpunkt im Spiel, auch wenn sich das blöd anhört", analysierte Gisdol. "Wir waren danach zu nachlässig in den Zweikämpfen." Die Mängelliste war nicht kurz und widmete sich vor allem den Grundlagen im Fußball: Gisdol kritisierte, sein Team habe "zu viel quer gespielt, schlecht verteidigt und war zu träge im Passspiel". Und nach einer Partie gegen einen dezimierten Drittligisten gestand er ein: "Deshalb hast du gegen einen sehr engagierten Gegner heute am Ende verdient verloren."

zum Spiel

Sechs Tage bleiben noch, ehe gegen Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) der Bundesliga-Start ansteht. "Wir sind eine Woche vor dem Saisonstart auf dem Boden der Tatsachen", musste Todt eingestehen. Und auch er kam nicht umhin, ein Problem bei den Basics einzugestehen: "Der Gegner hat alles rausgeholt, was rauszuhauen war. Und das haben wir nicht."

Bis heute war alles in Ordnung.

HSV-Kapitän Gotoku Sakai

"Unsere Vorbereitung war eigentlich gut. Bis heute war alles in Ordnung", fand Kapitän Gotoku Sakai, dabei bestätigten die Hamburger auch in Osnabrück die auch in der Vorbereitung deutlich gewordenen Abschlussschwächen. Da setzte auch André Hahn an. "Wenn man vorne die Chancen nicht nutzt, worüber wir schon die ganze Vorbereitung gesprochen haben, und hinten nicht konsequent verteidigt, dann greift ein Rädchen ins andere und dann läuft es einfach in die falsche Richtung."

Und so wird es interessant zu beobachten sein, wie gut in den nächsten Tagen in Hamburg Sakais Rundum-Aufruf umgesetzt werden kann: "Jetzt müssen wir bis zum Saisonstart alles schnell verbessern."

bru

Bilder zur Partie VfL Osnabrück - Hamburger SV