DFB-Pokal

"Kein Torhüter kann Neuer zu 100 Prozent ersetzen"

Hummels und Lahm mit großem Vertrauen

"Kein Torhüter kann Neuer zu 100 Prozent ersetzen"

Auch auf ihn wird es gegen Dortmund ankommen: Bayern-Torwart Sven Ulreich.

Auch auf ihn wird es gegen Dortmund ankommen: Bayern-Torwart Sven Ulreich. imago

In Berlin hieß der Gegner damals FC Bayern – natürlich. Unter Jupp Heynckes machten die Bayern dann mit einem 3:2 das Triple perfekt. 2013 war das. Nun steht Sven Ulreich am morgigen Mittwoch zum zweiten Mal in einem Pokalhalbfinale auf dem Platz. Diesmal im Trikot des FC Bayern.

Die Partie gegen Borussia Dortmund dürfte für den 28-Jährigen eine der wichtigsten seiner Karriere werden. Als Vertreter von Nationaltorwart Manuel Neuer, der sich in Madrid einen Fußbruch zuzog, schaut Fußball-Deutschland bei diesem Schlager auch auf Ulreich. "Auf solche Spiele freut man sich, dafür trainiere ich täglich", zeigt der Keeper die von ihm erwartete Einstellung im Vorfeld.

Spielersteckbrief Ulreich
Ulreich

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Fünfmal durfte der langjährige Stuttgarter in dieser Saison bislang das Tor hüten. Die Bilanz: für einen Bayern-Keeper eher etwas mager. Nur zwei Siege aus fünf Spielen, dazu sieben Gegentore, Notenschnitt von 3,3. Und nun kommt dies kapitale Spiel gegen Dortmund. Kann Ulreich denn den Neuer? "Ich bin die Nummer zwei und vertrete Manu. Ich gebe mein Bestes, aber zu 100 Prozent ersetzen kann ich ihn nicht", sagt er ehrlich, betont aber auch: "Das kann kein Torhüter, weil Manu der weltbeste ist."

Ähnlich sieht es auch Mats Hummels. "Sven ist ein sehr guter Torwart. Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die Neuer vom Rest der Welt abheben. Da müssen wir nicht drumherum reden. Wir haben aber einen guten Rückhalt mit Sven. Wir haben großes Vertrauen, weil wir ihn täglich sehen."

Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die Neuer vom Rest der Welt abheben. Da müssen wir nicht drumherum reden.

Mats Hummels

Fragen, ob Ulreich der Brisanz des Pokalduells gewachsen ist, stellen sich eigentlich nicht angesichts der 181 Bundesligaspiele, seiner Pokal- und Europapokalerfahrung. Das sieht Hummels genauso: "Er hat fast 200 Bundesliga-Spiele und da waren viele brisante Spiele mit Stuttgart dabei." Gegen Mainz bewahrte er mit einer tollen Parade gegen Öztunali sein Team vor dem 0:2. Das dürfte auch Ulreich beflügeln. Trotzdem: Neuer wird fehlen. Gerade in einem solchen Spiel, wenn es auf allerhöchstem Niveau gegen eine Mannschaft wie Dortmund geht. Ob es nun die Fähigkeiten beim Spielaufbau sind, seine Reflexe, die Ausstrahlung oder die Künste bei Elfmetersituationen. Philipp Lahm ist dennoch nicht bange: "Wir haben großes Vertrauen in Sven. Ich weiß, was er für eine Qualität hat. Er hat uns in vielen Spielen im Spiel gehalten. Zum Glück hatte er schon ein paar Spiele in dieser Saison. Das macht es leichter."

Ulreich freut sich auf das Spiel. Mit einer starken Partie könnte er auch Werbung bei anderen Vereinen für sich betreiben. Zuletzt äußerte er Abwanderungsgedanken, er wolle wieder mehr spielen, so Ulreich. Das darf er nun erstmal für seinen aktuellen Verein. "Natürlich freue ich mich, dass ich zeigen kann, was ich draufhabe", sagt Ulreich. Sätze, die man in München vor dem Duell mit dem BVB gerne hören wird.

Mounir Zitouni