DFB-Pokal

Bürki - der Mann, der aus der Kälte kam

BVB-Torhüter im Elfmeterschießen an drei Versuchen dran

Bürki - der Mann, der aus der Kälte kam

Umjubelt: Roman Bürki feiert nach dem gewonnenen Elfmeterschießen mit seinen Teamkollegen.

Umjubelt: Roman Bürki feiert nach dem gewonnenen Elfmeterschießen mit seinen Teamkollegen. picture alliance

Kein Wechsel im Tor - auch das ermöglichte ein Novum bei Borussia Dortmund: Im 85. Pflichtspiel unter Thomas Tuchel trat der BVB erstmals (!) in zwei Pflichtspielen in Folge mit derselben Startelf an . Bürki blieb dabei im kühlen Signal-Iduna-Park über weite Strecken des Spiels beschäftigungslos. War Hertha in der ersten Hälfte noch mehrfach gefährlich vor dem Dortmunder Tor aufgetaucht, so hatten Berliner Offensiv-Vorstöße spätestens nach den ersten 45 Minuten absoluten Seltenheitswert.

"Bis zum Elfmeterschießen war mir auch ein bisschen kalt", gab Bürki nachher zur Protokoll: "Deswegen bin ich auch vorher nochmal kurz in die Kabine, um mich noch ein bisschen aufzuwärmen." Im Elfmeterschießen war der Schweizer dann aber gleich auf Betriebstemperatur. "Die meisten Schützen, die wir analysiert haben, waren schon ausgewechselt", berichtete der Schweizer, dem bei einem Versuch dann aber doch Insiderwissen weiterhalf.

Denn nachdem sein Landsmann Lustenberger den ersten Hertha-Schuss an die Latte gejagt hatte, parierte Bürki den nicht schlecht geschossenen Elfmeter von Vladimir Darida stark mit einer Hand. Dabei kam ihm zugute, dass er beim SC Freiburg einst ein Jahr (2014/15) mit dem Tschechen zusammengespielt hatte. "Ich wusste, dass das seine Ecke ist, und ein guter Schütze wechselt auch nicht. Also konnte ich einen Tick früher gehen", berichtete der BVB-Schlussmann, der bei den folgenden Hertha-Elfmetern ebenfalls dran war.

Elfmeterkiller wäre ich, wenn ich die anderen zwei auch noch gehalten hätte.

Roman Bürki

Essweins halbhoch in die Mitte geschossener Ball sprang von Bürkis Bein ins Tor, kurios war der Elfmeter des kurz vor Ende der Verlängerung eingewechselten Allagui. Wieder ahnte Bürki die von ihm aus gesehen linke Ecke und parierte: Doch während Teamkollegen und Fans bereits jubelten, drehte sich der Ball doch noch ins Tor. "Ich wollte den Ball zur Seite lenken, treffe ihn mit der Innenseite der Hand. Von da kriegt er einen Drall und geht unglücklich ins Tor. Das ist technisch nicht gut von mir", urteilte der 26-Jährige, der sich den Ausdruck "Elfmeterkiller" dann auch nicht anheften lassen wollte: "Das wäre ich, wenn ich die anderen zwei, an denen ich dran war, auch noch gehalten hätte."

Roman Bürki pariert Sami Allaguis Elfmeter - oder auch nicht

Kurios: Roman Bürki pariert Sami Allaguis Elfmeter - oder auch nicht... picture alliance

An den letzten Berliner Elfmeter konnte Bürki dann nicht kommen. Kalou schoss in die Wolken, der BVB - für den nur Pulisic vergeben hatte - stand im Viertelfinale. Wie schon der Berliner Stadtrivale Union bekleckerte sich Hertha im Elfmeterschießen, das nicht vor der Südtribüne ausgetragen wurde, nicht mit Ruhm: Die "Eisernen" hatten in der 2. Runde keinen einzigen ihrer drei Versuche im Tor untergebracht . Seinerzeit hatte Roman Weidenfeller zweimal pariert. Wer nun im Viertelfinale bei Drittligist Sportfreunde Lotte im Tor steht? Bürki: "Da bin ich der falsche Ansprechpartner."

ski

Daten-Vergleich: Wo Bürki Weidenfeller abhängt