DFB-Pokal

SVS: Stieler entschuldigte sich - Knallers Videostudium

Sandhausen wirft Freiburg aus dem DFB-Pokal

SVS: Stieler entschuldigte sich - Knallers Videostudium

Nach der Fehlentscheidung herrschte Redebedarf: Schiedsrichter Tobias Stieler im Disput mit Markus Karl.

Nach der Fehlentscheidung herrschte Redebedarf: Schiedsrichter Tobias Stieler im Disput mit Markus Karl. Getty Images

Nachdem Sandhausen den 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung gedreht hatte, sah alles nach einem klaren Auswärtssieg aus. Denn vor allem die Art und Weise, wie der Zweitligist agierte, ließ Zweifel an einer Freiburger Aufholjagd aufkommen. Der SVS überzeugte mit einer kompakten Defensivleistung, aus der sicheren Abwehr heraus lauerten Wooten und Co. auf schnelle Umschaltaktionen.

Der 2:3-Anschlusstreffer sorgte dann plötzlich nochmal für Spannung - und kurze Zeit später hieß es plötzlich 3:3. Doch dem Elfmetertreffer von Nils Petersen ging eine klare Fehlentscheidung voraus: Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte nach dem Zweikampf zwischen Philipp Klingmann und Janik Haberer auf den Punkt - das vermeintliche Foul war aber eher eines des Freiburgers als umgekehrt.

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Coach Kocak machte dem Unparteiischen am Sky-Mikrofon allerdings keinen Vorwurf: "Eine Fehlentscheidung, was das 3:3 betrifft. Aber ich habe mit dem Schiedsrichter gesprochen, das passiert. Wir sind alles Menschen, Schiedsrichter auch." Stieler habe seine Fehleinschätzung dieser Situation "auch nach dem Spiel, nach dem Elfmeterschießen bestätigt", so Kocak. Auch Präsident Jürgen Machmeier berichtete von der Entschuldigung des Referees: "Das nutzt nur nichts."

"Über 120 Minuten die bessere Mannschaft"

Am Ende lobte Kocak vor allem die Leistung seines Teams: "Ich denke, dass wir über 120 Minuten die bessere Mannschaft waren und auch den Sieg vollkommen verdient haben."

Ebenfalls begeistert vom Sandhäuser Auftritt zeigte sich Otmar Schork, Geschäftsführer und Sportlicher Leiter: "Bei einem Erstligisten in dessen Stadion mit einem tollen Publikum so auch spielerisch Akzente zu setzen und zu vielen Torchancen zu kommen, das war herausragend. Die Leistung über 120 Minuten einschließlich Elfmeterschießen war fantastisch", so Schork auf der SVS-Website.

Knaller und die Videoanalyse

Genau hingeschaut: Marco Knaller pariert auch gegen Freiburgs Haberer.

Genau hingeschaut: Marco Knaller pariert auch gegen Freiburgs Haberer. imago

Umjubelter Held bei den Gästen war dabei Keeper Marco Knaller, der im Elfmeterschießen sowohl gegen Torrejon als auch den entscheidenden Strafstoß von Haberer hielt.

Zwei Tage zuvor hatte der Österreicher längere Zeit an seinem Computer gesessen und über ein kostenpflichtiges Spezialportal Videos studiert - zur Vorbereitung für ein mögliches Elfmeterschießen. "Da kann man sich verschiedene Szenen anschauen. Das heißt natürlich trotzdem nicht, dass er dann da hin schießt", berichtete Knaller von seiner Lerneinheit bei "Instat Scout" und betonte: "Ich war immer in der richtigen Ecke." Den Tipp habe ihm ein Kollege gegeben. "Man gibt den Namen ein und dann kommen Elfmeter, Freistöße - die meisten Profivereine arbeiten damit", so Knaller vor der Heimreise aus Freiburg. "Da schaue ich mir auch meine eigenen Szenen an."

Vor dem Achtelfinale wird er wieder vor dem Bildschirm sitzen. Auf wen der SVS trifft, entscheidet sich am heutigen Mittwoch (23.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de), wenn die Auslosung zur nächsten Pokalrunde (7./ 8. Februar 2017) stattfindet. "Ein Wunsch wäre zu Hause gegen einen Bundesligisten. Da kann jeder kommen", hofft der Schlussmann.

sha/aho/dpa