Das gab es im DFB-Pokal bislang nur einmal: Dass eine Heimmannschaft im Elfmeterschießen ohne Treffer blieb, gelang 1974 dem FC Homburg, der damals gegen den TSV Bleidenstadt den Kürzeren zog. 41 Jahre später also die Bayern. Ausgerechnet jene Bayern, die aufgrund ihrer Erfahrung stets eine gewisse Abgeklärtheit für solche Drucksituationen mitbringen. Doch von der war in München am Dienstagabend nach 120 spannenden Minuten nichts mehr zu sehen. Philipp Lahm und Xabi Alonso ausgerutscht, Mario Götze zu unplatziert und Manuel Neuer zu genau.
Dortmund weiter, Bayern draußen. Und das trotz einer hundertminütigen Überlegenheit der Bayern. Allein zwischen der 70. und 90. Minute kam Dortmund auf, erzielte den Ausgleich und hatte durch Marco Reus auch die große Chance zum Siegtor, die Neuer aber fantastisch zunichtemachte (82.). "Wir haben Dortmund wieder ins Spiel gebracht, weil wir nicht so konsequent weitergespielt haben. In der Verlängerung hatten wir es wieder in der Hand, machen aber das zweite Tor nicht. Beim Elfmeterschießen ist es so, dass man keinen verdienten Sieger hatte."
DFB-Pokal - Halbfinale
Spielersteckbrief Lewandowski
"Es gibt sicher bessere Momente, als im Elfmeterschießen auszurutschen. Es ist bitter. So ist es im Fußball: Mehr als Stollenschuhe kann ich nicht anziehen", meinte Lahm zu seinem vergebenen Elfmeter. Für Rummenigge war Lahms Fehlschuss eine Schlüsselszene: "Wenn der erste nicht gleich reingeht, dann ist ein Druck da. Das haben wir heute Abend nicht optimal gelöst, aber das kann man nicht ändern", so der Vorstandsboss, der "keinen Vorwurf" an die Spieler formulieren wollte.
Ihm wird eine Maske angepasst und damit sollte auch gewährleistet sein, dass er gegen Barcelona spielen kann.
FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge über Robert Lewandowski
Vielmehr richtete er das Augenmerk auf die Champions League. Dort kommt die nächste K.o.-Partie. Schon in zwei Wochen, am 12. Mai, im Rückspiel des Halbfinales gegen Barcelona kann es wieder soweit sein. Klar ist, dass Robben (Muskelbündelriss) den Münchnern nicht helfen kann, in das Finale einzuziehen. Beim formstarken Lewandowski (Oberkiefer- und Nasenbeinbruch) hat Rummenigge die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Das wird so sein, dass er am nächsten Mittwoch, davon bin ich ziemlich felsenfest überzeugt, auf dem Platz stehen kann", gab sich Rummenigge beim Radiosender "B5 aktuell" höchst optimistisch.
Spielbericht
"Unwohl ist mir überhaupt nicht", meinte der FCB-Boss trotz der vielen Ausfälle vor dem Gang nach Barcelona und gibt die Marschroute vor: "Wir müssen uns jetzt schütteln und in Barcelona mit neuem Elan, mit neuem Spirit auf den Platz gehen." Ob Lewandowski auf den Platz geht, das wird sich zeigen.
