DFB-Pokal

Erzengel Raffael?

Hertha: Brasilianer kehrt ins Team zurück

Erzengel Raffael?

Medizinball statt Heiligenschein: Berlins Raffael hat in seiner Zwangspause hart gearbeitet.

Medizinball statt Heiligenschein: Berlins Raffael hat in seiner Zwangspause hart gearbeitet. picture alliance

Während die Spieler nach dem 0:1 gegen Hannover frustriert in die Kabine stapften, stand Präsident Werner Gegenbauer in den Katakomben des Olympiastadions minutenlang mit Bernhard Felmberg zusammen, dem Pfarrer der Stadion-Kapelle. Beistand von oben wird Hertha BSC im Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach nicht viel nützen. Oder doch? Jedenfalls wird Raffael, ähnlich wie der biblische Erzengel Raphael, als Heilsbringer erwartet.

Seine Rot-Sperren in Pokal und Liga sind abgelaufen, es soll Raffaels Woche werden und damit eben auch Berlins Woche. "Ich bin mehr als bereit für Mittwoch!", verkündet der Brasilianer auf der Website der Berliner. "Ich fühle mich sehr gut, habe viel und konzentriert gearbeitet." Vor allem sein Esprit und seine Abschlüsse hat Skibbes Team zuletzt vermisst. "Ich weiß, dass ich der Mannschaft und natürlich auch dem Trainer weiterhelfen kann und ich werde versuchen, dieses Vertrauen zu bestätigen und etwas zurückzugeben. Aber ich bin ja nicht alleine auf dem Platz. Raffa funktioniert, wenn die Mannschaft funktioniert. Wir sind ein Team und können nur zusammen gewinnen", stellt er aber auch klar.

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Raffael

de Araujo Rafael Caetano

Ich kann nicht beantworten, was passiert, wenn wir dieses Spiel verlieren.

Michael Skibbe

Berlins Top-Scorer (fünf Tore/sechs Vorlagen), der am Mittwoch seinen einstigen Mentor Lucien Favre wiedersieht, will sich nach seinen Platzverweisen (Nachtreten im DFB-Pokal 2010/11 in der 2. Runde bei Koblenz, Tätlichkeit am 17. Spieltag in Hoffenheim) künftig Zurückhaltung auferlegen: "Ich darf in diesen Situationen nicht mehr reagieren, dann passiert mir so etwas nicht mehr." Skibbe sagt: "Wir wünschen uns alle, dass Raffael mit seinen Ideen und seiner Kreativität für jene paar Prozent sorgt, die uns zuletzt fehlten, um erfolgreich zu sein." Auch von Gladbachs Trainer Favre gibt es nur Lob: "Raffael bedeutet enorm viel für die Berliner", warnt der Schweizer. Das Fehlen des begabtesten Profis hat Preetz Skibbe bei der Bewertung der Bilanz als maßgeblichen Faktor bislang zugutegehalten. Sollte der Erfolg jetzt ausbleiben, fällt dieses Argument weg.