DFB-Pokal

Polizei kritisiert BFC-Ordnungsdienst

Ausschreitungen durch Hooligans nach Pokalspielen

Polizei kritisiert BFC-Ordnungsdienst

Angriff auf den Gästeblock: BFC-Hooligans stürmen in den FCK-Bereich. Die Polizei kann zunächst nicht nachrücken.

Angriff auf den Gästeblock: BFC-Hooligans stürmen in den FCK-Bereich. Die Polizei kann zunächst nicht nachrücken. imago

Nach Schlusspfiff stürmten Hunderte Hooligans den Fanblock der Gäste, nachdem sie eine Absperrung der Stadion-Ordner durchbrochen hatten. Auch Gegenstände wurden in den FCK-Block geworfen. Am Sonntag gab die Polizei bekannt, dass "eine erste Auswertung, auch unter Einbeziehung von Video- und Fernsehbildern, ergeben hat, dass Maßnahmen des Ordnerdienstes, teilweise entgegen vorheriger Absprachen mit der Polizei, zu den Problemen geführt beziehungsweise den Verlauf begünstigt haben, was vom Verantwortlichen des Sicherheitsdienstes auch eingeräumt wurde." So hätten Ordner ein Tor geöffnet, durch das 250 bis 300 BFC-Fans in den Gästebereich rannten und die Angriffe starteten. Danach sei das Tor geschlossen worden, so dass Einsatzkräfte nicht sofort nachrücken konnten.

Die Polizei konnte die beiden Fangruppen (2000 der gut 10000 Zuschauer waren aus der Pfalz angereist) somit erst nach einigen Minuten trennen, danach mussten zwei Polizeibeamte aufgrund von Verletzungen in Krankenhäusern behandelt werden (18 Polizisten erlitten insgesamt Blessuren), wie eine Sprecherin bestätigte. Es habe 27 sofortige Festnahmen gegeben - alle mussten jedoch nach Aufnahme der Personalien wieder freigelassen werden.

Trainersteckbrief Bonan

Bonan Heiko

BFC Dynamo - Vereinsdaten
BFC Dynamo

Gründungsdatum

15.01.1966

Vereinsfarben

Weinrot-Weiß

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Dem Oberligisten droht nun eine saftige Geldstrafe. Der Verein kündigte zugleich an, Strafanzeige gegen die Krawallmacher zu stellen. Zudem will der BFC eine etwaige Strafe des DFB auf zivilrechtlichem Wege geltend machen. BFC-Trainer Heiko Bonan zu den Ereignissen: "Da kommen ein paar Idioten und tun genau das, was alle befürchtet haben."

Diesen Idioten kann man nur sagen, dass sie in den Wald gehen sollen, um sich dort zu kloppen. Wir wollen sie nicht haben.

BFC-Kapitän Amadeus Wallschläger

Die Urteile der Spieler? Von "traurig" (BFC-Torhüter Daniel Rothe), über "das sind nicht die wahren BFC-Fans" (ebenfalls Rothe), "Bärendienst" (Verteidiger Amadeus Wallschläger) bis hin zu Kritik an den Ordnungskräften reichte das Spektrum. FCK-Defensivakteur Mathias Abel schimpfte: "Es ist eine Sauerei, dass so etwas passiert und die Polizei und die Ordner gucken zu. Es ist unverständlich, dass so ein Klub überhaupt so ein Spiel machen darf."

Während der Partie war es bei einigen Böllerschlägen geblieben, inklusive zweiminütiger Unterbrechung durch Referee Rafati.

Halbstündige Eskalation im Hamburger Hauptbahnhof

Randale auch in Hamburg. Am Samstagabend lieferten sich rund 100 Anhänger des HSV nach dem 2:1 in Oldenburg eine Auseinandersetzung mit der Polizei. Schauplatz der halbstündigen Eskalation: Hauptbahnhof Hamburg. Nach Angaben der Bundespolizei warfen die Randalierer mit Feuerwerkskörpern und Flaschen nach Polizisten. Mehr als 50 Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei den Ausschreitungen wurden 13 Beamte verletzt. Neun Männer wurden festgenommen. Ausgangspunkt soll ein vermeintlicher Angriff eines HSV-Fans auf einen Polizisten gewesen sein.