FCA-Torwart Simon Jentzsch hofft in Bremen auf Magaths Prophezeiung. imago
Rückblende. Von 2000 bis 2003 mausert sich Simon Jentzsch als Torwart der Münchner Löwen zum drittbesten deutschen Schlussmann hinter Oliver Kahn und Jens Lehmann. Er wechselt für knapp drei Millionen nach Wolfsburg. Meistens war er Stammtorwart (nur unter Jürgen Röber wackelte Jentzsch) und avancierte zum Kapitän der Wölfe.
Doch dann kam der 1. Dezember 2007. Wolfsburg spielte in Frankfurt (2:2), doch für Jentzsch kam das Aus in der Halbzeit. Felix Magath wechselte ihn zur Pause aus, kreidete ihm einen Gegentreffer an und stellte den Torwart-Hünen, der in der VW-Stadt einen Vertrag bis 2013 hatte, nie mehr auf. "Das war eher ein persönliches als ein sportliches Problem", beurteilt Jentzsch seine Zusammenarbeit mit Magath. Eine Sicht, die der heutige Schalker Trainer im Nachhinein indirekt bestätigt: "Mit uns beiden hat es halt nicht geklappt."
Das war eher ein persönliches als ein sportliches Problem.
Simon Jentzsch über sein Verhältnis zu Felix Magath
2009 ging Jentzsch nach mehreren geplatzten Wechselmöglichkeiten Richtung Ausland in die Zweite Liga zum FC Augsburg und hat mit ein bisschen Glück die Möglichkeit, Magath im DFB-Pokalfinale in Berlin wieder zu begegnen. Sollte es so kommen sei er "absolut entspannt". Magath selbst lobt den mittlerweile 33-jährigen Torwart. "Dass Simon jetzt in Augsburg eine sehr gute Rolle spielt, verwundert mich nicht – ich traue ihm im Halbfinale eine Glanzleistung zu."
Diese hat er in der laufenden Spielzeit für die Fuggerstädter schon häufiger gebracht. Mit einem kicker-Notenschnitt von 2,77 ist er der drittbeste Spieler des Unterhauses und hat wesentlichen Anteil am Höhenflug des FCA, der als Tabellenzweiter den Aufstieg fest im Visier hat. Für diesen Fall könnte er im Sommer sein 242. Bundesligaspiel absolvieren, denn sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2011 und soll laut Manager Rettig verlängert werden.
Dritter Anlauf für den Hünen
Simon Jentzsch im Halbfinale gegen den VfB im Dress der Wolfsburger. imago
Im Halbfinale des DFB-Pokals stand Jentzsch in seiner langen Profi-Karriere, die 1995 beim Karlsruher SC begann, auch schon zweimal vor dem Spiel am Dienstagabend in Bremen. 1996/97 erlebte er die Runde der letzten vier als Ersatzkeeper des KSC gegen Cottbus (0:3), am 18. April 2007 konnte er im Wolfsburger Dress das 0:1 gegen den VfB Stuttgart nicht verhindern.
Nur Reinhardt kennt das Gefühl
In dieser Saison erreichte übrigens Jentzsch' jetziger Mannschaftskollege Dominik Reinhardt mit dem 1. FC Nürnberg das Finale von Berlin und triumphierte mit dem Club in der Hauptstadt (3:2 n.V.). Mehr Pokal-Highlights hat der Augsburger Kader allerdings nicht zu bieten – auch das belegt die krasse Außenseiterrolle des FCA beim aktuellen Titelträger.
