DFB-Pokal

Pfiffe für Gomez, Jubel für Toni

Van Gaal hat im Sturm die Qual der Wahl

Pfiffe für Gomez, Jubel für Toni

Mario Gomez, FC Bayern München

Klagender Blick: Gomez nach seiner Chance in der 56. Minute. Altintop hatte zu ungenau abgespielt. imago

35-Millionen-Euro-Einkauf Gomez war trotz seines sechsten Pflichtspieltores für die Bayern nicht zufrieden mit dem Pokalabend. Konnte er auch nicht sein. Denn der Konkurrenzdruck ist hoch, nachdem Miroslav Klose und Luca Toni wieder fit sind, Ivica Olic und Thomas Müller besser einschlugen als erwartet.

Gomez stand in der Liga und im Pokal bislang immer in der Startformation, lediglich zum Champions-League-Auftakt in Tel Aviv gegen Haifa wurde er eingewechselt. Die Ausbeute seiner bislang neun Pflichtspieleinsätze für den Rekordmeister liest sich statistisch gesehen nicht schlecht: Sechs Tore. Müller hat fünf, Olic zwei, Klose und Toni (noch) keins.

Spielbericht

Doch die Ausbeute stärkt Gomez nicht den Rücken, zumal er zuletzt dreimal in Folge von Louis van Gaal ausgewechselt wurde. Beim 5:1 in Dortmund, beim 2:1 gegen Nürnberg und beim 5:0 gegen RWO. Pfiffe erntete Gomez, als er in der 54. und 56. Minute zwei Großchancen vergab. Die eine freistehend per Kopfball-Aufsetzer in die Arme von Pirson, die zweite Sekunden später, als Altintop beim Duell Zwei-gegen-eins schlampig abspielte und Gomez zu dicht vor dem Oberhausener Schlussmann an den Ball kam, der letztlich klären konnte.

Wenig später war die Schicht des Nationalstürmers vorzeitig beendet. Luca Toni kam, begleitet vom Applaus der Zuschauer - und legte wenig später das 4:0 durch Müller mit einem geschickten Zuspiel auf. "Der Pass von Toni war phantastisch", sagte van Gaal und lobte auch den Torschützen Müller: "Er ist ein Killer." Zu Gomez gab es keinen Kommentar.

Mario Gomez trifft zum 2:0

"Das war nicht allzu schwer": Mario Gomez über sein Abstaubertor zum 2:0. imago

"Ich bin ein Spieler, der vom Selbstvertrauen lebt. Natürlich habe ich mich in den letzten Spielen gefragt, warum ich ausgewechselt werde", sagte der Ex-Stuttgarter gegenüber dem SID, gestand jedoch zugleich, dass es "momentan nicht perfekt bei mir" laufe. So hätte er gegen Oberhausen gerne "noch das eine oder andere Tor mehr gemacht". Egal ob zu Hause im Garten oder für die Bayern: "Ich will jeden Ball versenken."

Die momentane Konkurrenzsituation im Bayern-Sturm sei "eine schöne Situation für den Trainer", für die Beteiligten Spieler aber nicht unbedingt. "Beim FC Bayern ist immer alles ein bisschen anders. Da kommt es zu Härtefällen, das muss jeder akzeptieren", sagte Aushilfs-Kapitän Philipp Lahm, der die Bayern-Führung durch das Embers-Eigentor (32.) eingeleitet hatte. Mario Gomez will sich der Situation stellen. Ihm bleibt wohl auch nichts anderes übrig.

Demichelis trainiert wieder

Positiv nach vorne schaut Bayern-Abwehrspieler Martin Demichelis. Der Argentinier hatte seit seinem Bänderriss im rechten Sprunggelenk Anfang August pausieren müssen, nun trainiert er wieder mit der Mannschaft.

"Es ist alles wieder gut. Ich muss mich jetzt langsam steigern", sagte er auf der Internetseite des Rekordmeisters. Der wegen eines Zehenbruchs pausierende Mark van Bommel absolvierte am Mittwoch Lauftraining.