SSV-Coach Achim Beierlorzer hatte schon im Vorfeld der Pokalpartie auf Kontinuität gesetzt: "Die Art und Weise, wie wir gegen Nürnberg unterwegs waren, wollen wir fortführen. Mit dem einen Unterschied: Wir wollen erfolgreich sein." Und entsprechend fiel auch seine Spielerauswahl aus: Beierlorzer setzt auf dieselbe Elf, die schon beim 0:1 gegen den Club begonnen hatte.
Darmstadts Trainer Torsten Frings verzichtete gegenüber dem 1:1 beim 1. FC Kaiserslautern auf Höhn (zunächst auf der Bank) und Mehlem, dem mit muskulären Problemen eine Pause verordnet wurde. McKinze Gaines II und von Haacke rückten in die offensive Dreierreihe, von wo Großkreutz nach links hinten zurückgezogen wurde. Steinhöfer verteidigte diesmal rechts.
Zäher Start und vergebene Jahn-Chancen
Beide Mannschaften hatten Probleme, ins Spiel zu finden. Zweikämpfe und leichtere Ballverluste prägten das Bild einer Begegnung, in der die Regensburger sich mit fortschreitender Spieldauer leichte Vorteile erarbeiteten, die sich beispielsweise in 61 Prozent Ballbesitz zur Pause niederschlugen.
DFB-Pokal, 1. Runde
Das Manko: Der Jahn nutzte die sich bietenden Chancen nicht. Nach einem Halten von Kamavuaka gegen Grüttner jagte Geipl den folgenden Foulelfmeter über den Kasten (12.), George scheiterte ebenso an Heuer Fernandes wie wenig später Adamyan (31., 38.).
Und was passiert nach ausgelassenen Chancen gemäß der Fußballlogik? Man wird bestraft - in Form eines Gegentores. So erging es auf jeden Fall den Regensburgern, die sich in der 41. Minute auskontern ließen: Von Haacke schickte Kempe auf links auf die Reise, dessen flache Hereingabe nutzte Sobiech sicher zur 1:0-Führung der Darmstädter.
Bangaards Fehlgriff führt zum Ausgleich
Dass es der Fußballgott nicht allzu schlecht mit den Regensburgern meinte, zeigte er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte - oder war es nur Ungeschick von Bangaard? Der SV98-Innenverteidiger ließ sich von einer geschickten Ballmitnahme Adamyans überraschen und hielt diesen klar am Trikot. Erneut gab Schiedsrichter Martin Petersen Strafstoß, diesmal trat Lais an und verwandelte zum 1:1-Pausenstand (45.+3).
Mit einigem Tempo ging der Jahn dann auch in den zweiten Durchgang, Mees hatte schnell die erste gute Chance, verzog aber knapp (47.). Betont suchten die Oberpfälzer nun die Abschlüsse, auch wenn diese nicht immer gefährlich wurden. George verzog so aus aussichtsreicher Position (68.), Nandziks Freistoß klatschte an den Pfosten (70.).
Darmstadt hatte Probleme, sich im letzten Drittel zu behaupten. Auch die Hereinnahmen von Bezjak und Maclaren sorgten nicht für Besserung, auch wenn Bezjak die besten Lilien-Chancen hatte, als er am Fünfer den Ball nicht traf (59.) beziehungsweise einen Kopfball über das Tor setzte (79.).
Joker Nietfeld ist direkt da
Den Lucky Punch setzt in der Schlussphase aber ebenso wenig überraschend wie auch verdient der SSV Jahn. Fünf Minuten, nachdem Beierlorzer Joker Nietfeld ins Rennen geschickt hatte, stach dieser. Grüttner setzte einen Kopfball an die Unterkante der Latte, Nietfeld köpfte den Abpraller zum 2:1 in die Maschen (86.).
Den Vorsprung konnte Regensburg in den letzten Minuten relativ leicht halten, in der Nachspielzeit legten die Oberpfälzer sogar noch einen Treffer nach: George bediente im Zentrum Grüttner, der leichtes Spiel zum 3:1 hatte (90.+4). Direkt im Anschluss pfiff Schiedsrichter Petersen ab und der Jahn konnte den ersten Zweitrunden-Einzug seit 2003 bejubeln.
Am Sonntag in einer Woche geht es für den Jahn beim FC Ingolstadt weiter (13.30 Uhr), Darmstadt empfängt am Freitag den FC St. Pauli (18.30 Uhr). Für die Regensburger interessant: Die Auslosung für die 2. Runde des DFB-Pokals findet am 20. August statt. Die Partien werden dann am 24. und 25. Oktober ausgetragen.