Bielefelds Norbert Meier veränderte seine Startelf nach dem souveränen 4:0 gegen Unterhaching auf zwei Positionen: Christian Müller und Börner ersetzten Hemlein und Ulm (beide auf der Bank). Für den Trainer des Drittligisten war es außerdem ein besonderes Spiel - er traf auf seine alte Liebe Werder: Im DFB-Pokal sammelte er einst 33 Einsätze für die Hanseaten, in der Liga stand er 281-mal für Grün-Weiß auf dem Platz und wurde 1988 Meister.
Bremens Chefcoach Viktor Skripnik reagierte auf das furiose 3:5 gegen den VfL Wolfsburg mit drei Veränderungen: Zunächst rückte der zuletzt gesperrte Bartels für Öztunali in die Startelf, während Garcia den gegen die Wölfe überforderten Sternberg ersetzte. Im Tor stand außerdem der im Winter von Hoffenheim ausgeliehene Casteels anstelle des zuletzt leicht verunsichert wirkenden Wolf.
Junglas schockt den Favoriten
Kuss Richtung Fans: Der Ex-Aalener Manuel Junglas schickt nach seinem 1:0 einen Gruß auf die Ränge der Bielefelder Alm. Getty Images
Der neue Mann im Bremer Gehäuse musste sich in der Anfangsphase allerdings nicht auszeichnen. Zu dominant agierten die Bremer. Zwei erste starke Chancen vergaben Garcia, der an einer tollen Parade von Schwolow scheiterte (7.), und Bartels. Der Ex-Paulianer verzog aus spitzem Winkel (12.). Apropos Schwolow: Der DSC-Keeper machte einen aufgeweckten Eindruck, ließ sich auch von einer tückisch abgefälschten Garcia-Flanke nicht überwinden (21.).
In der Folge durfte sich endlich auch mal Casteels gegen Klos auszeichnen und packte sicher zu (25.). Bei der nächsten Aktion hatte er jedoch keine Chance mehr: Prödls Querschläger ermöglichte eine ansehnliche Bielefelder Kombination, die im Tor von Junglas mündete - 1:0 für den Außenseiter (32.). Keine Frage, das Tollhaus Bielefeld tobte vor Freude. In der Folge fiel der SVW durch Ideenarmut auf und konnte sich bis zur Pause nicht einmal entscheidend in den Strafraum der Ostwestfalen arbeiten.
Schwolow glänzt weiter - Schuppan hält das Bein rein
DFB-Pokal
Aus den Katakomben kamen die Bremer zwar willig, doch das schnelle Angriffsspiel durch die Mitte wollte auf dem schlechten und holprigen Untergrund nicht funktionieren. Außerdem stand die Defensive der Hausherren weiterhin sicher. Verlass auf Torhüter Schwolow war ebenfalls, der eine tolle Direktabnahme von Junuzovic parierte (54.).
Mit dieser Abwehrsouveränitat konnte der Angriff natürlich immer wieder Nadelstiche setzen, von denen es einer direkt in sich hatte: Dicks Ecke wurde glänzend von Müller übersprungen, sodass Schuppan das Bein reinhalten konnte - 2:0 für den Außenseiter (57.). Als Antwort kam zunächst nur ein Vestergaard-Freistoßhammer, der an Ex-Spieler Naldo erinnerte - links vorbei (61.).
Fritz meldet Bremen an - Salger schließt die Pforten
Dann aber entzündeten die Grün-Weißen ein kleines Strohfeuer, näherten sich dem Anschluss: Schwolow parierte abermals stark gegen Selkes wuchtigen Kopfball (71.), während Gebre Selassie eine Freistoßflanke verpasste (74.). Zwei Minuten später war es dann soweit: Fritz vollendete eine unfreiwillige Vorlage von Bielfelds Schütz souverän ins linke untere Eck - 1:2 (76.).
Glänzte mehrmals mit starken Paraden und freut sich hier übers 2:0: Torhüter Alexander Schwolow. Getty Images
Schnell war der alte Abstand aber wieder hergestellt, da Doppelpacker Junglas nach einem schönen Konter das vorentscheidende 3:1 markierte (84.). Den unrühmlichen Schlusspunkt aus Bremer Sicht setzte final Kapitän Fritz, der sich noch die Ampelkarte einhandelte (89.). Dann war Schluss und aus DSC-Sicht konnte endlich gefeiert werden - und zwar der Einzug ins Viertelfinale, wo man garantiert wieder ein Heimspiel haben wird.
Am Samstag (14 Uhr) geht es für Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld zunächst mit einem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II weiter. Werder Bremen ist am selben Tag um 15.30 Uhr beim SC Freiburg gefordert.