Walldorfs Trainer Matthias Born nahm nach der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken zwei personelle Veränderungen vor. Stadler und Kern bekamen das Vertrauen geschenkt. Feigenbutz und Sieger mussten sich die Begegnung vorerst von der Seitenlinie ansehen. Auf der gegnerischen Seite setzte Hannovers Coach Tayfun Korkut auf lediglich einen Neuzugang. Joselu (Eintracht Frankfurt) kam in vorderster Front zum Einsatz. Daneben saßen Almer (Energie Cottbus), Gülselam (Galatasaray) und Albonorz (Malmö) auf der Bank. Kiyotake (1. FC Nürnberg) fehlte aufgrund einer Oberschenkelzerrung.
Wie zu erwarten war, übernahm der Bundesligist sofort das Kommando und kontrollierte das Geschehen. Schulz hatte nach einem Pander-Freistoß die erste Kopfballchance (1.). Nur vier Zeigerumdrehungen später zeigte sich Neuzugang Joselu zum ersten Mal gefährlich im Strafraum, jedoch konnte er die Bittencourt-Hereingabe nicht verarbeiten (5.). Die Hausherren igelten sich aber nicht in der eigenen Hälfte ein, sondern wollten den Gegner früh unter Druck setzen, worauf sich der Gast erst etwas einstellen musste.
Carl testet das Aluminium - Pander findet Joselu
Die Korkut-Elf arbeitete sich zusehends in die Begegnung und spielte sich immer mehr Chancen heraus, da die Badener sich nicht mehr so konsequent befreien konnten. Stindl steckte im Strafraum gekonnt auf Joselu durch, der das Leder jedoch aus spitzem Winkel hauchdünn am langen Pfosten vorbeijagte (13.). Die Born-Elf ließ sich nun doch etwas tiefer in die eigene Hälfte zurückfallen und lauerte auf ihre Chancen. Kern wurde nicht rechtzeitig angegriffen und steckte die Kugel durch die Schnittstelle der Viererkette. Carl steuerte frei auf Zieler zu, schlenzte das Spielgerät aber nur an den Pfosten (26.).
DFB-Pokal
Die Niedersachen benötigten nicht lange, um sich von dieser Schrecksekunde zu erholen. Pander zirkelte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Joselu schraubte sich am höchsten und nickte das Leder ins rechte Eck ein (29.). Die Gäste bekamen nun etwas mehr Raum und wollten den zweiten Treffer nachlegen. Nach einem misslungenen Prib-Schuss staubte erneut der Neuzugang aus Frankfurt ab. Schiedsrichter Martin Petersen sah jedoch fälschlicherweise eine Abseitsstellung (37.). Nur zwei Minuten später stand der Referee erneut im Mittelpunkt. Nach einem langen Ball war Groß auf und davon. Kurz vor dem Strafraum setzte Marcelo zum Tackling an und holte den Walldorfer von den Beinen - Rote Karte (39.). Den fälligen Freistoß zirkelte Schön knapp über den Querbalken.
Querpass Kaufmann - Hillenbrand zur Stelle
Torschütze Hillenbrand (r.) freut sich mit Mitspieler Groß über Treffer zum 1:1. picture alliance
Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften aus den Katakomben. Die Niedersachsen zogen sich spürbar zurück und lauerten auf Konterchancen. Die Hausherren übernahmen so zusehends die Spielkontrolle und belohnten sich in der 59. Minute mit dem mittlerweile verdienten Ausgleich. Nach einem Freistoß von links konnte Kaufmann das Leder am langen Pfosten querlegen. Hillenbrand stand goldrichtig und drückte das Spielgerät mit rechts über die Linie (59.).
Hannover wirkte sichtlich angeschlagen und geriet gegen mutige Hausherren zusehends unter Druck. Nach missglückter Pander-Abwehr hatte Stadler die Führung auf dem Fuß, hämmerte das Spielgerät jedoch deutlich über die Latte (65.). Die Niedersachsen versuchten sich zwar in die Begegnung zurück zu kämpfen, jedoch fehlte es im Spiel nach vorne zumeist an der nötigen Genauigkeit, um den Regionalligisten in Gefahr zu bringen.
Stindl und Joselu übernehmen Verantwortung
Langsam schienen die Kräfte der Born-Elf aber zu schwinden. 96 kam wieder besser nach vorne und machte schließlich den Sack zu. Nach einem abgeblockten Joselu-Schuss kontrollierte Prib das Spielgerät im Strafraum und bediente Stindl. Der Kapitän zögerte nicht und schlenzte den Ball sehenswert in den rechten Winkel (76.). Nur drei Zeigerumdrehungen später legten die Niedersachsen nach. Bittencourt zog in den Sechzehnmeterraum und legte nach hinten ab. Joselu zog trocken drauf und schloss trocken ins rechte untere Eck ab (79.). Die Partie war nun gelaufen. Astoria wollte sich zwar nicht kampflos ergeben, es sprangen aber auf beiden Seiten keine zwingenden Chancen mehr heraus.
Nächsten Freitag (19.30 Uhr) empfängt Walldorf in der Regionalliga Südwest Eintracht Trier, Hannover startet am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 in die neue Bundesliga-Saison.