Paloma-Trainer Marco Krausz trainierte einst als Spieler unter Felix Magath in der zweiten Liga. "Mit 100 Prozent Leidenschaft kann man Berge versetzen." Das habe er vom Profi-Coach gelernt. Dementsprechend stellte er auch seine Mannschaft, einen Oberligisten aus Hamburg, auf das Duell mit Bundesligist TSG Hoffenheim ein. Für diesen war es das erste Pflichtspiel der Saison. Und Trainer Markus Gisdol schickte gleich fünf Zugänge in die Startelf: Keeper Baumann, Innenverteidiger Bicakcic, Linksaußen Kim und Schwegler, der zusammen mit Polanski die Doppelsechs bildete, sowie Stürmer Szalai. Überraschend nicht mit dabei war Roberto Firmino, der Probleme mit dem Halswirbel hatte.
Mit einer defensiven Fünferkette wollten die Uhlenhorster dem Bundesligisten beikommen. Die ersten paar Minuten klappte das auch ganz gut, mit zehn Mann verteidigten die Hanseaten ihren Strafraum. Nach neun Minuten stand es dann trotzdem schon 0:1: Während die Amateure nach einem Freistoßpfiff noch diskutieren, führt Schwegler den ruhenden Ball schnell flach auf Schipplock aus. Der passte in die Gasse auf Elyounoussi, der auch noch Keeper Jonas tunnelte.
DFB-Pokal
Keine zehn Minuten hatte der Oberligist die Null gehalten. Und es sollte genauso weitergehen: Nach einer Ecke köpfte Bicakcic locker zum 2:0 ein (17.), direkt im Anschluss legte Schipplock nach Vorarbeit von Strobl und Szalai noch eins drauf (18.). Gut zehn Minuten später klingelte es erneut: Weil der USC erstmals ein bisschen aufgerückt war, nutzten die Kraichgauer sofort die Räume zum Kontern. Elyounoussi lief zusammen mit Schipplock allein auf Jonas zu, legte quer, sodass die Nummer Neun ungestört einschieben konnte (28.).
Doch der 25-Jährige hatte noch nicht genug. In der 33. Minute machte er seinen lupenreinen Hattrick perfekt: Polanski schickte Szalai, der es selbst aus zehn Metern probierte. Jonas reagierte aber klasse, konnte die Kugel aber nicht mehr zur Seite abwehren. Schipplock machte kurzen Prozess. Nur eine Minute später erhöhte Kollege Szalai auf 6:0: Elyounoussi lupfte das Spielgerät über die Abwehr auf Szalai. Der nahm den Ball technisch stark an, drehte sich einmal um sich selbst und vollstreckte eiskalt (34.).
Lufthoheit: Ermin Bicakcic kann ungestört zum 2:0 einköpfen. Picture Alliance
Und selbst damit gaben sich die stark aufspielenden Hoffenheimer nicht zufrieden: Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Kim mit seinem Freistoß von rechts zwar noch an Jonas. Der USC-Schlussmann lenkte das Leder gerade noch an den rechten Pfosten. Den Abpraller verwandelte Schipplock zum 7:0-Pausenstand (45.).
Wie schon in der ersten Halbzeit dauerte es auch in Durchgang zwei genau neun Minuten, ehe die TSG erneut jubelte: Schipplock nickte eine Ecke von Rudy aus vier Metern zum 8:0 ein. Jonas hatte keine Abwehrmöglichkeit, weil Krause noch abfälschte (54.).
Auch Zuber gibt sein Debüt
Anschließend hatte der Angreifer noch genau eine Möglichkeit, sein persönliches Torekonto auf sechs hochzuschrauben: Doch diese Chance vergab der 25-Jährige, als er Keeper Jonas überlupfen wollte, aber knapp rechts vorbei zielte (57.). Anschließend war Schluss für den Angreifer: Modeste ersetzte ihn (63.). Ebenfalls neu dabei war Zugang Zuber, der von der 70.Minute an mitwirken durfte.
In der Schlussphase ließen es die Kraichgauer ruhig angehen und erspielten sich nicht mehr so viele Chancen. In der 78. Minute gelang dem eingewechselten Depers zudem fast noch der Ehrentreffer nach einem Polanski-Fehler. Doch statt dem 1:8 fiel das 9:0 auf der Gegenseite: Auch Modeste durfte einmal jubeln (90.). Dann war Schluss. Die Gisdol-Elf zeigte gegen den Oberligisten eine starke Leistung, profitierte aber auch von der eigenen, technisch wie taktischen Überlegenheit und dem deutlichen Klassenunterschied.
Am Sonntag (10.45 Uhr) geht es für den USC Paloma in der Oberliga Hamburg mit einem Heimspiel gegen Dassendorf weiter, während 1899 Hoffenheim bereits am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg zum Ligauftakt empfängt.