Hoffenheims Coach Markus Gisdol tauschte im Vergleich zum 1:1 in Freiburg zweimal Personal: Vestergaard rückte für den verletzten Abraham (Adduktoren) ins Team, zudem agierte Elyounoussi für Herdling auf der linken Außenbahn. Sein Gegenüber vertraute exakt der Startelf, die beim 3:0 gegen Mainz begann.
Die Hoffenheimer gingen, mit der Chance auf den ersten Halbfinaleinzug der Historie, von Beginn an hochmotiviert zu Werke und störten die Wölfe durch frühes Pressing bereits tief in der eigenen Hälfte. Dadurch erzwangen die Kraichgauer Ballverluste des Gegners und schalteten anschließend sofort auf Offensive. Lediglich der letzte Pass kam vorerst zu ungenau. So dauerte es 24 Minuten, bis sich die TSG die erste Torgelegenheit erarbeitete: Polanski schickte den knapp im Abseits postierten Firmino steil, der alleine auf Benaglio zusteuerte, in ihm allerdings auch seinen Meister fand.
Als sich die Gäste erstmals zu Wort meldeten, ließen die VfL-Akteure ihre Klasse aufblitzen: De Bruyne ließ Vestergaard im Eins gegen Eins alt aussehen und zog in den Sechzehner. Der Däne stellte das Bein raus und legte den Ex-Bremer um. Rodriguez verwandelte den fälligen Strafstoß sicher im rechten Eck (26.). Mit dem Führungstreffer im Rücken spielten die Gäste befreiter auf, vor allem, weil Wolfsburgs De Bruyne die TSG-Defensive vor erhebliche Probleme stellte. Seine beiden Distanzschüsse entschärfte Schlussmann Casteels glänzend (30., 40.).
Ebenso überraschend wie die Gäste-Führung kam dann der Ausgleich der TSG in Person von Firmino, der von einem kapitalen Fehlpass von Ochs profitierte. Der Brasilianer schnappte sich das Leder an der linken Eckfahne, umdribbelte den halbherzig agierenden Naldo und schoss per Flachschuss ein (39.). Knoche hatte das Leder unhaltbar abgefälscht. Doch die Gäste hatten eine schnelle Antwort parat - erneut vom Punkt: Diesmal fällte Süle Rodriguez im Strafraum elfmeterreif. Der Schweizer netzte auch bei seinem zweiten Versuch sicher ein (44.).
Das Viertelfinale im Überblick
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Auf Seiten der Kraichgauer scheiterte Elyounoussi an einer Fußabwehr von Benaglio (51.), auf der Gegenseite landete De Bruynes Versuch aus aussichtsreicher Position in der vielbeinigen TSG-Abwehr (58.).
Hoffenheim riskierte nun mehr, was den Kraichgauern prompt zum Verhängnis wurde: Perisic bediente mustergültig Dost, der in bester Torjägermanier auf 3:1 erhöhte (64.).
Ans Aufgeben war auf Seiten der Hoffenheimer allerdings noch lange nicht zu denken. Doch entweder ein Blitzreflex von Benaglio (65.), oder ein zu unpräziser Abschluss eines Hoffenheimers (66. , 67.) brachte die Hausherren um den Torerfolg. Den Aufschwung der Kraichgauer begünstigte dann ausgerechnet Doppeltorschütze Rodriguez, der wegen Zeitspiels die Ampelkarte sah (71.).
Die TSG blies zur Schlussoffensive - und wie: Schipplock (75.) läutete diese mit einem Distanz-Hammer ein und vergab vier Zeigerumdrehungen später eine Großchance aus der Nahdistanz. Als Firmino nach einem Eckball den Anschlusstreffer markierte (90 +1.) kam noch einmal Spannung auf, doch der Ausgleich wollte der tapfer kämpfenden TSG nicht mehr gelingen, weil Benaglio die letzte Chance von Firmino vereitelte (90 +3.). Nach knapp fünf Minuten Nachspielzeit war die Partie vorbei und der Halbfinaleinzug der Hecking-Elf perfekt.
Die Halbfinals finden am Dienstag, den 15. April sowie am Mittwoch, den 16. April statt. In der Liga steht für Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm, Wolfsburg beschließt den Spieltag bei Hertha BSC am Sonntag (17.30 Uhr).