Auch Khedira konnte Bayern und Ribery nicht bremsen. dpa
Beim VfB Stuttgart musste Angreifer Cacau wegen einer Nierenkolik genauso passen wie Neuzugang Timo Gebhart, der wegen muskulärer Probleme fehlte. In der Anfangsformation stand etwas überraschend Bastürk, der sich laut Teamchef Markus Babbel mit starken Trainingsleistungen in die Startelf gespielt hatte und als hängende Spitze Gomez in vorderster Front unterstützen sollte.
Bei den Bayern gewannen Lell auf der Rechtsverteidiger- und Schweinsteiger auf der rechten Mittelfeldposition den Konkurrenzkampf gegenüber Oddo und Altintop, die wie Neuzugang Donovan zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Beide Teams begannen die Partie vor ausverkauftem Haus mit aggressivem Zweikampfverhalten. Die Bayern griffen früh an, zwangen die Schwaben zu weiten Bällen, die zunächst keinen Abnehmer fanden und so in frühe Ballverluste mündeten.
Die Münchner erspielten sich so ein optisches Übergewicht und hatten nach zehn Minuten die Riesenchance zur Führung, doch Demichelis köpfte freistehend aus fünf Metern Zentimeter über den Balken.
Doppelschlag binnen zwei Minuten
Während die Hausherren weiterhin nicht in Tritt kamen, wurden die Kombinationen der Klinsmann-Elf immer sicherer. Die Führung der Gäste aber resultierte aus einem Fauxpas von Boka, der den Ball vor dem Strafraum Schweinsteiger in die Beine spielte. Der Blondschopf drang halbrechts in den Sechzehner ein und traf aus 14 Metern mit einem Schrägschuss genau ins lange Eck (14.).
Und der Rekordmeister legte gegen indisponierte Schwaben sofort nach: Ribery narrte am Strafraum zwei Gegenspieler und spielte einen feinen Pass in den Lauf von Zé Roberto. Dessen Linksflanke erreichte Toni am rechten Pfosten, der auf Ribery zurücklegte. Der Franzose drückte den Ball aus vier Metern mühelos über die Linie (16.).
Der Schockzustand der Gastgeber hielt an. Offensiv lief nichts, aber auch gar nichts zusammen. Die Bayern machten, was sie wollten - und bekamen auch noch einen Elfmeter geschenkt: Klose schoss am rechten Fünfmetereck dem sich in den Schuss werfenden Boka an die Hand, Schiedsrichter Fandel entschied auf Strafstoß. Ribery trat an und wollte Lehmann mit einem Schlenzer in die Mitte düpieren. Doch der Routinier blieb einfach stehen und fing das Leder leicht und locker (21.).
Diese Szene hätte für die Babbel-Schützlinge ein Wachmacher sein können, doch vor der Pause sollten Hitzlsperger & Co. kein einziges Mal auf das Gästetor schießen. Der FCB kontrollierte das Spiel auch in der Folge, und über den agilen Zé Roberto wurde es sowohl über die rechte (29.) als auch über die linke Seite (32.) brandgefährlich.
Den Schlusspunkt vor der Pause setzten folgerichtig die Münchner: Ribery schnappte sich in aller Ruhe einen Befreiungsschlag, startete unbedrängt Richtung Strafraum und passte im rechten Moment auf Toni. Frei vor Lehmann vollendete der Italiener aus zehn Metern konzentriert zum 0:3 (43.).
Achtelfinale im Überblick
Beide Teams wechselten zur Pause: Marica kam für Hilbert und bei den Bayern Ottl für van Bommel. Stuttgart begann engagiert und hatte Pech, dass Marica bei seiner ersten Szene im Anschluss an einen Freistoß den Abpraller in Abseitsposition abstaubte - kein Tor (47.).
Schweinsteiger vom Punkt - die endgültige Entscheidung
Gut zehn Minuten dauerte das erhöhte Engagement Stuttgarts (oder die Zurückhaltung der Münchner?) an. Ein konstruktiver Angriff der Klinsmann-Schützlinge genügte, um die Abwehr der Hausherren auszuspielen: Lehmann holte Zé Roberto im Strafraum von den Beinen - erneut gab es Elfmeter. Diesmal trat Schweinsteiger an und verwandelte sicher zum 0:4 (55.).
Damit nicht genug der VfB-Demontage: Bei einem Gäste-Konter über Ribery landete der Ball über Toni bei Zé Roberto, der frei vor Lehmann aus 14 Metern am Keeper vorbei das 5:0 markierte (59.).
Kurz zuvor hatte Gomez nur die Latte getroffen (58.). Dies "gelang" in der Folge auch Marica (74.), doch so richtig ernst nahm der 14-fache Pokalsieger die Partie, bei der US-Boy Donovan ab der 67. Minute sein Pflichtspieldebüt im Bayern-Dress feiern durfte, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Nach einigen Chancen hüben wie drüben gelang Gomez wenigstens das Ehrentor (84.) gegen die Münchner, die sich mit diesem Auftritt und dem gleichzeitigen Einzug ins Viertelfinale wohl auch beim kommenden Liga-Gegner Hamburg Respekt verschafft haben. Während der Rekordmeister zum Auftakt der Rückrunde auf Reisen geht, kann sich der VfB vor heimischem Publikum gegen die Borussia aus Gladbach rehabilitieren.