Einstand nach Maß: 96-Neuzugang Jan Schlaudraff trifft zum 1:0, Lachheb läuft nur hinterher. dpa
HFC-Coach Sven Köhler setzte mit Schubert als linken Außenverteidiger, dem jungen Tunesier Lachheb in der Innenverteidigung und Hebestreit, der im offensiven Mittelfeld für Torgefahr sorgen sollte, drei Neuzugänge ein. Wie in den letzten Testspielen setzte 96-Coach Dieter Hecking im Angriff auf das Duo Hanke und Schlaudraff, der sein Pflichtspieldebüt für die Hannoveraner gab. Stajner, Yankov, Tarnat und Krebs fehlten verletzungsbedingt. Im Mittelfeld erhielt der Albaner Lala den Vorzug vor Rosenthal.
Der Bundesligist kam vor 7.000 Zuschauern im Kurt-Wabbel-Stadion gut in die Partie und überzeugte mit flüssigem Kombinationsspiel und guter Ballzirkulation. Nach etwa fünf Minuten spielte sich aber der HFC, der erwartungsgemäß das kämpferische Element und die Organisation des Abwehrverbandes in der Vordergrund stellte, frei und agierte auch nach vorne mutiger. Doch genau in diese Phase, als Halle besser ins Spiel fand, fiel das 1:0. HFC-Verteidiger Kamalla schlug im Tackling den Ball in den Lauf von Schlaudraff, der den Ball überlegt mit links über Horvat ins Gehäuse hob (10.). Doch 96 brachte die Führung seltsamerweise nicht die nötige Sicherheit. So agierte die Hecking-Elf in der Vorwärtsbewegung viel zu statisch. Die Lethargie der Niedersachen brachte die einsatzfreudigen Saalestädter zurück in die Begegnung, während 96 agierte und Glück hatte, dass eine Tätlichkeit von Lala ungeahndet blieb (26.). Während die Hecking-Schützlinge den Faden verloren, hatte der zweimalige FDGB-Pokalsieger einige Möglichkeiten, etwa durch Kanitz (32.). Auf der anderen Seite konnte der Bundesligist nur noch einmal durch Hanke vor denm HFC-Tor gefährlich werden (38.).
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Beide Mannschaften kamen mit unverändertem Personal aus der Kabine. Verändert hingegen das Auftreten der Hannoveraner: Sie präsentierten sich vom Anpfiff der 2. Halbzeit an viel aktiver und auch im Abschluss gedankenschnell. Logische Konsequenz war das 2:0 durch Balitsch, der nach Kamalla-Fehler Horvat keine Chance ließ (47.). Hannover spielte zielstrebiger und konsequenter nach vorne, Halle konnte sich in der Folge nur noch schwer befreien. Gegen in ihrem Kampf nachlassende Hallenser erzielte der Niederländer Bruggink einen Doppelpack (69./85.), und auch Hanke konnte sich mit einem herrlichen Heber in die Toschützenliste der 96er eintragen(79.). Der HFC hatte am Ende nichts mehr entgegenzusetzen und verlor am Ende, trotz guter ersten Halbzeit, deutlich.
Überschattet wurde die Schlussphase durch Ausschreitungen in und um den Gästeblock, weswegen das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen wurde.
Für die Hannoveraner, die in der zweiten Runde des DFB-Pokals (23./24. September) stehen, startet nächsten Samstag die Bundesligasaison beim Schalke 04. Der Hallesche FC empfängt am Tag darauf zum Start der neuen Regionalliga Nord den Lokalrivalen Sachsen Leipzig.