Kiels Trainer Peter Vollmann musste auf die beiden Leistungsträger Hasse (Knie) und Großöhmichen (Adduktoren)verzichten. Dafür durfte der in der vergangenen Woche von Bayer Leverkusen verpflichtete Lartey gleich von Beginn an ran.
Hansa-Coach Frank Pagelsdorf indes hatte bis auf den langzeitverletzten Torhüter Wächter (Kreuzbandriss) keine Personalsorgen zu beklagen. Von den Neuzugängen fanden sich Retov, Lechleiter und Schindler in der Anfangself wieder.
Von Beginn an gab es kaum einen Klassenunterschied zu sehen. Holstein Kiel ging mit viel Leidenschaft und großem Engagement zur Sache und knüpfte vor allem dank seiner kämpferischen Leistung den favorisierten Rostockern erstmal den Schneid ab. In der Offensive lief aber nicht viel zusammen. Die auf Konter lauernden Störche kamen oft über die Flügel, doch meistens waren die Hansa-Verteidiger schneller und klärten.
Auf der anderen Seite fehlte es der Pagesldorf-Elf zunächst an Spielwitz. Die Rostocker operierten viel mit langen Bällen, die aber kein Probelm für die aufmerksame Kieler Defensive darstellten. Folglich musste ein Standard für die erste Chance des Spiels sorgen: Dorn hatte nach einer Ecke aus fünf Metern volley abgezogen. Doch traf er den Ball nicht richtig, so dass Kiels Schlussmann Henzler parieren konnte (12.).
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Hansa übernahm zunehmend die Kontrolle, konnte sich aber weiter nicht entscheidend durchsetzen. Erst durch die Mithilfe der Kieler fiel dann doch der erste Treffer: Bei einem Klärungsversuch spielte Kapitän Boy Lechleiter direkt an, der sich dann nicht zwei mal bitten ließ und aus 16 Metern vollendete (22.).
Die Reaktion des Außenseiters ließ nicht lange auf sich warten. Forsch legten die Störche den Vorwärtsgang ein. Doch fehlte es weiter an Durchschlagskraft gegen inzwischen abgeklärt spielende Hanseaten, die den knappen Vorsprung problemlos in die Halbzeit brachten.
Ohne Wechsel, dafür mit guten Chancen ging es im zweiten Durchgang weiter. Zuerst knallte Gledson nach einer Ecke den Ball per Kopf an den Pfosten (48.), eine Minute später traf Nouri auf der anderen Seite aus guter Position nur das Außennetz.
Die Störche steckten nicht auf und drängten weiter auf den Ausgleich, nur gingen sie nun zu fahrlässig mit ihren Einschussgelegenheiten um. Zuerst köpfte Jürgensen knapp drüber (64.), eine Minute später konnte Lartey unter Bedrängnis den Ball aus bester Position nicht aufs Tor bringen und Nouris Freistoß aus 17 Metern ging schließlich drüber (67.).
Hansa Rostock beschränkte sich in der Offensive ausschließlich auf Standards, doch diese hatten es in sich: So scheiterte Orestes per Kopf am eigenen Teamkollegen Kern (76.), danach zog Gledson gegen Kiels Torwart Henzler den Kürzeren (81.). Doch zwei Minuten später machte es Schindler besser: Ein Diagonalpass von Kern landete beim Stürmer, der dann aus acht Metern halbrechter Position den 2:0-Endstand besorgte.
Im Pokal geht es für Hansa am 23./24. September, wenn die 2. Runde auf dem Programm steht, wieder weiter. Zuvor steht aber der Ligastart an. Am Montag, den 18. August gastieren die Rostocker in Duisburg. Kiel hingegen bekommt es am Freitag zuvor in der Regionalliga-Nord zu Hause mit dem SV Wilhelmshaven zu tun.