Doppeltorschütze: Neuzugang Sandro Wagner traf zweimal für Duisburg in Bergedorf. imago
Bergedorfs Trainer Frank Stolina musste auf Stürmer Patrick Koßatz verzichten, der mit einem Kreuzbandriss ausfiel. Der angeschlagene Abwehrchef des Fünftligisten, Jan Savelsberg, wurde rechtzeitig fit und lief in der Startelf auf.
Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte im ersten Pflichtspiel nach dem Bundesliga-Abstieg gleich sieben Neue in der Startformation. Im Angriff baute Bommer auf Sandro Wagner (FC Bayern) und Dorge Rostan Kouemaha (VSC Bebrecen). Im Mittelfeld liefen Ede (Hertha BSC), Makiadi (Wolfsburg) und Christ (Charleroi) neben Tararache auf. In der Abwehr waren Chaftar (Frankfurt) und Brzenska (BVB) neu in den Reihen des MSV.
Die Rollen waren vom Anpfiff weg klar verteilt: Der MSV Duisburg drängte die Hamburger hinten rein, Bergedorf versuchte tief zurückgezogen, das Tor so gut es ging zu verteidigen.
Die erste Riesenchance für den MSV gab's in der 6. Minute: Kouemaha schoss aus fünf Metern Torentfernung, doch Brzenska (!) klärte auf der Linie des ASV! Es dauerte aber nur noch weitere vier Minuten, ehe die "Zebras" das 1:0 erzielten: Schnelle Kombination des MSV, Ede legte quer zu Wagner, der Langen mit einem gefühlvollen Rechtsschuss aus 17 Metern ins rechte untere Eck keine Chance ließ (10.).
Duisburg spielte mit der Führung im Rücken meist nur noch im Schongang, das Niveau der Partie nahm stark ab. Bergedorf war zwar sehr bemüht, konnte aber nicht besser, der MSV wollte nicht mehr investieren, so dass das Geschehen wenig ereignisreich dahin plätscherte.
Eine gute Gelegenheit bot sich nach einer halben Stunden Ede, der - von Wagner mit Übersicht freigespielt - aus zwölf Metern halblinker Position knapp links am Torwinkel vorbeischoss. Die beste Chance für Bergedorf besaß Reincke per Freistoß, den Starke aber im linken Eck parierte.
Schiedsrichter Thomas Frank verteilte bereits vor dem Pausenpfiff in einer insgesamt fairen Partie gleich vier Gelbe Karten; drei für Bergedorf und eine Verwarnung für MSV-Angreifer Wagner, der den am Boden liegenden Torhüter Langen mit den Stollen am Kopf traf.
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Der MSV enttäuschte nach dem Führungstreffer über weite Strecken. Alle Aktionen wurden im gleichen und nicht allzu hohen Tempo vorgetragen, es fehlten sowohl die entscheidenden Ideen als auch die Durchschlagskraft.
Nach dem Seitenwechsel kam bei Duisburg Grlic, der seinen Muskelfaserriss kuriert hatte. Und wie in Hälfte eins legte der MSV sofort los und wurde prompt mit dem 2:0 belohnt. Grlic passte weit nach links zu Ede, dessen präzise Hereingabe der völlig freistehende Kouemaha aus sechs Metern per Kopf einnetzte (49.).
Die Hereinnahme Grlics sollte sich zehn Minuten später für die klar überlegenen Duisburger erneut auszahlen: Nach einem Eckstoß des Routiniers schraubte sich Wagner hoch und erzielte per Kopf seinen persönlichen Treffer Nummer zwei (59.).
Mit der beruhigenden Führung im Rücken ließ Duisburg die Hamburger etwas kommen und setzte selbst nach Balleroberung auf schnelle Konter. Der eben erst eingewechselte Adler schloss ein Solo mit rechts gegen den chancenlosen Langen zum 4:0 ab (71.).
Bergedorf war in der Abwehr nun offen wie ein Scheunentor. Grlic passte mühelos in den Lauf des eingewechselten Salou, der allein auf Langen zusteuerte und flach ins rechte Eck vollendete (76.).
Die Messe war gelesen, der MSV in die zweite Runde eingezogen, also ließ die Konzentration der Bommer-Schützlinge nach. Bergedorf bekam mehr Spielanteile und kam auch verdientermaßen noch zum Anschlusstreffer. Nadj legte 16 Meter vor dem Tor auf de la Cuesta auf, der ins rechte untere Eck einschoss (85.).
Die 2. Runde des DFB-Pokals wird am 23./24. September ausgetragen. Duisburg ist aber bereits am Montag beim 1. Spieltag der Zweiten Liga gegen Rostock gefordert.