Torschützen unter sich: Marcelinho beglückwünscht Grafite für dessen Treffer. dpa
Wolfsburgs Trainer Felix Magath brachte im Vergleich zum 0:0 gegen Hertha BSC zwei neue Spieler: Dejagah kam für Dzeko und Riether für Simunek. Riether agierte auf der rechten Seite, dafür fand sich Ricardo Costa in der Innenverteidigung wieder. Auf der anderen Seite vollzog HSV-Coach Huub Stevens nach dem 1:1 bei den Bayern einen Wechsel: Van der Vaart kehrte für Trochowski in die Anfangself zurück.
Zu Beginn fehlte sowohl beim HSV als auch bei den Wolfsburgern die letzte Konsequenz im Angriff, dafür dominierten bei beiden Mannschaften die Defensivreihen, die kaum eine Chance zuließen. Nach dieser Abtastphase wurden die Hanseaten stärker. Sie taten mehr nach vorne, hatten mehr Spielanteile, und kamen mit einfachen Pässen in die Nähe des VfL-Sechzehners. Die HSV-Spitzen konnten sich dann aber nicht entscheidend durchsetzen.
Genau in dieser Phase fiel auf der anderen Seite der Treffer: Beim ersten Angriff der Wolfsburger konnte Mathijsen eine Flanke von links nicht unter Kontrolle bekommen, Grafite eilte herbei, luchste dem Holländer den Ball im HSV-Strafraum ab, kam dann aber beim Rettungsversuch von Mathijsen zu Fall. Schiedsrichter Dr. Fleischer entschied ohne zu Zögern auf Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte souverän.
DFB-Pokal, Viertelfinale
Hamburg steckte nicht auf, und drängte umgehend auf den Ausgleich, ging aber nun zu fahrlässig mit den sich bietenden Gelegenheiten um. So verfehlte van der Vaart per Freistoß das Tor nur knapp, (20.) und Guerrero rutschte das Leder im Strafraum über den Spann, so dass der Peruaner das leere Tor verfehlte (22.).
Danach taten sich die Hanseaten gegen nun dicht gestaffelte "Wölfe" schwer. Den Stevens-Schützlingen mangelte es gegen Ende der ersten Hälfte an Ideen, Raffinesse und insbesondere an Passgenauigkeit.
Die Magath-Elf hingegen spielte ergebnisorientiert, sie machte die Räume dicht, stand zum Teil mit sieben Mann vor dem eigenen Strafraum und brachte den knappen Vorsprung in die Pause.
Verletzt: Hamburgs Guerrero (re.) musste raus. Hier im Duell mit Madlung. dpa
In der zweiten Hälfte kamen motivierte Hamburger auf den Platz, die das Spiel noch drehen wollten. Und nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatten sie die Riesenchance. Zuerst traf van der Vaart mit einen 25-Meter-Freistoß den rechten Pfosten, den Abpraller jagte dann Jarolim weit über das Tor.
Kurz darauf musste Guerrero verletzungsbedingt raus. Der Peruaner hatte sich bei einem Duell mit Ricardo Costa am rechten Knöchel verletzt und wurde durch Zidan ersetzt. In der 70. Minute war es dann genau dieser Zidan, der den Ausgleichstreffer vorbereitete. Eine Benaglio-Faustabwehr landete beim Ägypter, der zu van der Vaart passte. Der Niederländer erzielte dann mit einem Distanzschuss der Marke "Tor des Monats" den Ausgleich.
Danach entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Teams die Entscheidung noch in der regulären Spielzeit suchten. Aufgrund von Ungenauigkeiten und mangelnder Laufbereitschaft kam aber kein Spielfluss mehr zustande, so dass 90 Minuten nicht ausreichten, um einen Gewinner zu ermitteln.
In der Verlängerung nahm die Partie dann wieder Fahrt auf: Die Abwehrreihen standen nicht mehr so sattelfest und folglich kamen die Mannschaften auch zu Torchancen. Zunächst hämmerte Trochowski einen Freistoß aus rund 30 Metern an die Latte, auf der anderen Seite versuchte es Dzeko mit mehr Feingefühl, aber der Bosnier traf ebenfalls Aluminium. Sein Ball streifte den rechten Pfosten.
In der zweiten Hälfte der Verlängerung investierte die Magath-Elf deutlich mehr und wurde prompt dafür belohnt. Nach einem Doppelpass zwischen Marcelinho und Schäfer kam der Brasilianer ans Leder, er ließ Kompany stehen und verwandelte schließlich aus zwölf Metern eiskalt zum 2:1.
Der HSV warf danach nochmal alles nach vorne, konnte das Resultat aber nicht mehr ändern.
Gegen wen es nun im Halbfinale um das Ticket nach Berlin geht, wird der VfL Wolfsburg am Sonntag erfahren. Einen Tag zuvor müssen die "Wölfe" in Karlsruhe antreten. Hamburg indes muss am Sonntag gegen die Eintracht aus Frankfurt ran.