K&K - wie einst in Bremen: Wolfsburgs Krzynowek und Klimowicz machten den Sieg in Fürth perfekt. dpa
Benno Möhlmann veränderte seine Fürther Elf von der 0:2-Niederlage in Karlsruhe auf gleich drei Positionen: Der in der Liga gesperrte Mavric rückte wieder an Stelle von Loboué zwischen die Pfosten. Außerdem ersetzten Kelhar und Kucukovic Judt und Schröck.
Auch VfL-Coach Klaus Augenthaler wechselte im Vergleich zum 1:2 in Bremen dreimal durch: Quiroga, Menseguez und Sarpei ersetzten die noch an der Weser aufgebotenen Madlung, Santana und Makiadi.
Die Fürther begannen stark. Mit gefälligen Kombinationen überbrückte der Zweitligist das Mittelfeld und erspielte sich in der Anfangsphase ein optisches Übergewicht, zwingende Torchancen kamen auf beiden Seiten zunächst jedoch nicht zu Stande.
Das Achtelfinale
So verging eine gute Viertelstunde, ehe den Zuschauern im Playmobilstadion die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie geboten wurde. Obwohl zuvor kaum in Erscheinung getreten, zeigten sich die Gäste in ihrer ersten erwähnbaren Offensivaktion hellwach und nutzten ihren ersten Angriff eiskalt zur Führung: So parierte Mavric Boakyes Abschluss zunächst noch, da der Abpraller jedoch direkt zu Krzynowek gelangte, hatte der Pole aus zwölf Metern keine Probleme, das Leder zur Wolfsburger Führung in den linken oberen Winkel zu bugsieren (17.)
Die SpVgg indes ließ sich durch den frühen Rückstand nicht entmutigen und hatte auch in der Folge mehr vom Spiel, allerdings verpasste der aufgerückte Mijatovic nach Achenbachs Flanke das Gästegehäuse per Kopf knapp (18.). Wenig besser erging es nur kurze Zeit später Fürths Andreasen, dessen Schuss aus zehn Metern den linken Pfosten von Jentzsch' Kasten zwar noch leicht touchierte, allerdings konnte der Däne ebenso wenig den Ausgleich für den Gastgeber besorgen (24.).
Wolfsburg lauerte mit der Führung im Rücken fast ausschließlich auf Konter. Krzynowek vergab nach einer knappen halben Stunde noch die beste Gäste-Chance in dieser Phase (28.) und in der 39. Spielminute hatten die Autostädter dann Pech, dass Schiedsrichter Dr. Drees eine strittige Szene zwischen Menseguez und Achenbach im Fürther Strafraum letzten Endes zu Gunsten der Franken interpretierte (39.).
Die Möhlmann-Elf agierte weiter überlegen, bestrafte sich durch Abspielfehler im Mittelfeld jedoch oftmals selbst und setzte die ebenfalls nur wenig brillant auftretenden Wolfsburger zu selten unter Druck.
Quasi mit dem Pausenpfiff kamen die Fürther dann aber doch noch zur großen Chance auf den Ausgleich: Kucukovic kam nach Achenbach Hereingabe aus drei Metern völlig frei zum Schuss, allerdings verzog die Hamburger Leihgabe völlig überhastet und so ging es mit der knappen Gästeführung in die Pause.
Fast synchron: Fürths Mijatovic und Wolfsburgs Boakye beim Kopfball. dpa
Auch im zweiten Durchgang ließ die Partie zunächst sehenswerte Spielzüge vermissen. Da die Fürther mit fortschreitender Spieldauer nun nachließen, erarbeiteten sich die Niedersachsen ein Plus an Tormöglichkeiten und konnten gut zehn Minuten nach dem Seitenwechsel den zweiten Treffer nachlegen: Nach einer Flanke Krzynoweks fand sich Klimowicz völlig frei vor dem Gehäuse der SpVgg und hatte keine Schwierigkeiten, aus kurzer Distanz abzustauben (56.).
Fürth legte nun noch einmal kurzzeitig zu und kam in Person des eingewechselten Reisinger zum Anschluss (83.), der VfL überstand jedoch auch diese Drangphase und so erzielte Hoogendorp in der Nachspielzeit per Konter sogar noch das 1:3 (90+2.).
Die Gäste erreichten durch das 3:1 im Frankenland somit erstmals seit 1999 das Viertelfinale des DFB-Pokalwettbewerbs. Die SpVgg hingegen musste nach den Stationen Sandhausen und Saarbrücken im Duell mit dem ersten Profiklub die Segel streichen und kann sich nach der Winterpause ganz auf den Ligabetrieb konzentrieren.