DFB-Pokal Analyse
DFB-Pokal

Eigentor brachte Mainz auf die Verliererstraße

DFB-Pokal 1999/2000, Viertelfinale: Bayern München - FSV Mainz 05 3:0 (1:0)

Eigentor brachte Mainz auf die Verliererstraße

München: Kahn (2,5) - Babbel (2,5), Matthäus (3), Andersson (3,5) - Salihamidzic (4), Fink (3,5), Effenberg (1,5), Tarnat (3,5) - Zickler (4), Santa Cruz (3), Sergio (4) Mainz: Wache (2) - Ratkowski (3), Kolvidsson (3,5), Neustädter (4), Herzberger (4) - Kramny (4,5), Spyrka (4,5), Dinmohammadi (3,5), Hock (4) - Demandt (5), Policella (5) Eingewechselt: 46. Jeremies (4) für Matthäus, 46. Jancker (2) für Zickler, 73. Wiesinger (-) für Effenberg - 60. Thurk (4) für Kramny, 75. Teymourian (-) für Spyrka, 81. Lieberknecht (-) für Ratkowski Reservebank: Scheuer (Tor), Linke - Wagner (Tor), Nehrbauer, Schierenberg, Sahin Tore: 1:0 Herzberger (18., Eigentor), 2:0 Jancker (63., Linksschuss, Vorarbeit Sergio), 3:0 Santa Cruz (70., Rechtsschuss, Jancker) Chancen: 7:4 Ecken: 1:4 SR: Strampe (Handorf - Assistenten: Gagelmann, Glindemann), Note 2, lag bis auf eine Abseits-Situation immer richtig Zuschauer: 11 200 Gelbe Karten: Effenberg, Salihamidzic, Jeremies - Hock, Herzberger, Neustädter Rote Karte: Lieberknecht (88., Notbremse an Fink) Spielnote: 3 Spieler des Spiels: Stefan Effenberg. War aufgrund seiner spielerischen Klasse, Zweikampfstärke und Aggressivität Lenker und Denker im Münchner Spiel.


Die Analyse: Personal: Bayern-Trainer Hitzfeld änderte seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg in Bremen auf vier Positionen. Für Kuffour, Jeremies, Linke und Jancker rückten Andersson, Fink, Zickler und Santa Cruz in die Anfangsformation. Bei Mainz spielten nach dem 1:2 bei Waldhof Mannheim Spyrka und Ratkowski für Schierenberg und Klopp (Gelb-Rot- Sperre).

Taktik: Der FC Bayern agierte wie gewohnt mit einem 3-4-3-System, wobei die Innenverteidigung mit Babbel und Andersson ein neues Gesicht erhielt. Salihamidzic, der in Bremen noch als Stürmer aufgelaufen war, übernahm Babbels Posten auf der rechten Mittelfeldseite. Fink kümmerte sich halbrechts, leicht defensiv orientiert, um den Mainzer Spielgestalter Dinmohammadi. Im Sturm tauschten Santa Cruz, Sergio und Zickler ständig die Positionen.

Der Mainzer Coach Wolfgang Frank vertraute dem bewährten 4-4-2-System. Ratkowski ersetzte Klopp als rechter Außenverteidiger, Spyrka kam über die halbrechte Mittelfeldseite. Bayern-Regisseur Effenberg erhielt keine Sonderbewachung.

Spielverlauf: Die Münchner begannen konzentriert und engagiert, hatten zunächst allerdings Probleme mit den beiden gut gestaffelten Vierer-Ketten des Zweitligisten. Um das Bollwerk zu knacken, hielten Salihamidzic und Tarnat, sowie die beiden Außenstürmer konsequent ihre Positionen. Besonders Effenberg versuchte mit weiten Diagonalpässen das Spiel breit zu machen, um die Ketten auseinander zu ziehen und dann durch einen Steilpass in die Mitte zum Erfolg zu kommen. Der verdiente Führungstreffer wurde durch Herzberger begünstigt, der einen Babbel-Kopfball ablenkte.

Nach dem Rückstand traute sich Mainz mehr zu. Demandt wurde im Sturmzentrum als Anspielstation gesucht, schirmte den Ball immer wieder geschickt ab, so dass die anderen Mainzer nachrücken konnten. Doch Tormöglichkeiten ergaben sich - wie bei Policellas Großchance (26.) - nur nach Fehlern in der Münchner Abwehr. Janckers 2:0 machte früh alles klar.

Fazit: Ein hochverdienter Erfolg der Mannschaft mit den besseren Individualisten und der besseren Spielanlage.

Von Karlheinz Wild, Christian Biechele und Michael Pfeifer

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