2. Bundesliga

Darmstadts Immanuel Höhn: "Unser Spiel geht nach dem 2:3 den Bach runter"

Darmstadt: Keine Fan-Courage beim peinlichen Zündeln

Höhn: "Unser Spiel geht nach dem 2:3 den Bach runter"

Bemängelte zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen: Immanuel Höhn.

Bemängelte zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen: Immanuel Höhn. imago

Von Fan-Courage, die den für den Verein teuren und potenziell gefährlichen Pyro-Wahnsinn der Unverbesserlichen zu verhindern versucht hätte, war nicht einmal im Ansatz etwas zu sehen.

Mannschaft und Anhang wetteiferten also, wer sich konsequenter zu blamieren vermochte. Dabei hätte es bei der durchaus gegebenen und positiven (verbalen) Daueranfeuerung der Darmstädter Fans und Spielern, die bis zur 75. Minute noch ein 2:2 hielten, ein versöhnlicher Jahresabschluss werden können. Doch vier Gegentreffer in 13 Minuten und auch zuvor schon zu passives Verteidigen (erste Viertelstunde, Phasen kurz vor und nach der Pause) sorgten für hängende Köpfe und dafür, dass die Mannschaft schon am 3. Januar ins Training starten wird. Mit einem Punktgewinn hätte sich das Team einen zusätzlichen Urlaubstag verdienen können.

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"Zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen"

Warum das nichts wurde und weshalb man am Ende auseinanderfiel, anstatt vor der fünfwöchigen Pause noch einmal verschwenderisch mit den letzten Kräften umzugehen, darüber rätselte auch Innenverteidiger Immanuel Höhn: "Dass es so gekommen ist, ist unerklärlich." Er stellte fest: "Unser Spiel geht nach dem 2:3 den Bach runter." Zwar sei Paderborn "wahnsinnig spielstark". Doch sei man "nach dem 2:3 auseinandergebrochen" und habe "dumme Gegentore bekommen". Einen Ansatzpunkt fand Höhn dann doch: "Wir hatten zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen." Hinzufügen könnte man beispielsweise zu große Abstände in den Eins-gegen-eins-Situationen (vor dem 0:1 und 2:3), Abspielfehler (Tobias Kempe vor dem 1:2), individuelle Aussetzer (Daniel Heuer Fernandes vor dem 2:4, Aytac Sulu vor dem 2:6) und fehlende Aggressivität (keine Gelbe Karte, Verzicht des taktischen Fouls von Marcel Heller vor dem 2:4). Viel zu tun also für die Vorbereitung im Januar. In der werden die Darmstädter neben den beiden Testspielen im Trainingslager (ab 11. Januar nahe Valencia) schon am 8. Januar zuhause gegen Drittligist SV Wehen Wiesbaden üben, wie man wieder der lange gefürchtete "unangenehme" Widersacher wird.

Jens Dörr

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