Drei Tore, drei Punkte, hinten zu null. Die Zahlen stimmten am Samstag beim Wolfsburger Sieg in Düsseldorf. Und noch ein Wert stach heraus: Sechs Gelbe Karten für die Schützlinge von Trainer Bruno Labbadia. Hatte sich Geschäftsführer Jörg Schmadtke nach dem 0:2 in Bremen noch etwas mehr "Drecksau"-Mentalität ("Mal ein bisschen schmutziger") gewünscht, so lieferte seine Mannschaft nun ab. Schon nach sechs Minuten schickte Rechtsverteidiger William Gegenspieler Jean Zimmer unsanft in Richtung Bande, später langten auch Maximilian Arnold, Wout Weghorst, Anthony Brooks, Daniel Ginczek und Renato Steffen hin und wurden verwarnt. Auch wenn es hier und da überzogen schien. Schmadtke: "Viele Gelbe Karten hätte ich so nicht gegeben."
Und dennoch: Der VfL hat sich in dieser schwierigen Phase der Saison zur Wehr gesetzt - ohne dabei grob unsportlich zu werden. "Wir wollen natürlich nicht, dass jemand verletzt wird und wir wollen auch nicht so viele Gelbe Karten", sagt Coach Labbadia. "Man kann es anhand der Gelben Karten auch nicht auslegen, ob es ein hartes Spiel war oder nicht."
Spielersteckbrief Ginczek
Bundesliga - 9. Spieltag
Ein Spiel, das dem VfL zumindest wieder ein besseres Gefühl gibt. Weil die Mannschaft einstecken (Arnold nach bösem Foul von Morales) und austeilen kann. "In Sachen Härte haben wir gezeigt, dass wir auch ein bisschen dreckiger und nicht nur schön spielen können", erklärt Stürmer Ginczek, der in Verwarnungen durchaus auch ein wichtiges Mittel sieht: "Es ist dafür da, auch mal ein Zeichen zu setzen. Wir sind an Grenzen gegangen. Körperlich, auch in Sachen Härte."
Zuletzt habe es immer nur geheißen, so Ginczek, dass der VfL schönen Fußball spiele. Die Punktausbeute ließ dabei aber zu wünschen übrig. "Wir haben uns vorgenommen", betont Ginczek, "Spiele zu gewinnen, die eklig und hart sind." Und so stellt der Torschütze zum 3:0-Endstand zufrieden fest: "Es ist geil, am Ende ein Drecksack zu sein und mit einem 3:0 nach Hause zu fahren."
