Bundesliga

Ron-Robert Zieler und sein turbulenter Wechsel von Leicester City zum VfB Stuttgart: Erst Taxi, dann Laktattest

Torhüter lobt Reschkes Einkäufe

Zielers turbulenter Wechsel: Erst Taxi, dann Laktattest

Blüht in Stuttgart auf: Torhüter Ron-Robert Zieler im Trainingslager in Grassau.

Blüht in Stuttgart auf: Torhüter Ron-Robert Zieler im Trainingslager in Grassau. imago

Aus dem VfB-Trainingslager in Grassau berichtet Benni Hofmann

Nun führt die Vorbereitung den 29-Jährigen einmal mehr an den Chiemsee, dorthin, wo er 2017 seine neuen Kollegen kennenlernte. "Ich musste mir ein Taxi nehmen", erzählt Zieler. Mit dem ging es von Velden am Wörthersee, wo sein damaliger Klub Leicester sein Camp abhielt, nach Klagenfurt zum Flughafen. "Dann flog ich nach Stuttgart, hab den Laktattest gemacht und bin abends noch hierhergekommen." Hierher nach Grassau, wo der VfB den Grundstein legte für den Klassenerhalt, gekrönt von einer herausragenden Rückrunde, die so nicht zu erwarten war.

Spielersteckbrief Zieler
Zieler

Zieler Ron-Robert

Als Zieler zur Truppe stieß, war da vor allem eines: viel Talent. Aber eben auch: wenig Erfahrung. "Ich kam dazu, als die Mannschaft sehr jung war." Erst später folgten Dennis Aogo, Andi Beck, Holger Badstuber oder im Winter Mario Gomez. "Das Gesicht der Mannschaft", findet der 2014er Weltmeister, "hat sich extrem verändert".

Wenn ich sehe, was wir für Spieler geholt haben - da ist schon Qualität dazugekommen.

Ron-Robert Zieler

Mit der neuen Saison kamen weitere, neue Gesichter zum VfB, Nicolas Gonzalez zum Beispiel oder Marc-Oliver Kempf; altbekannte Gesichter wie Daniel Didavi ebenso. "Jetzt haben wir eine solide Saison gespielt, jetzt gilt es, den VfB weiterzuentwickeln. Wenn ich sehe, was wir für Spieler geholt haben - da ist schon Qualität dazugekommen", lobt Zieler die Transferpolitik von Sportvorstand Michael Reschke, weiß aber genau, wie wichtig trotz eines namhaften Kaders Bodenhaftung ist. 40 Punkte, so schnell wie möglich.

Europa? "Man muss realistisch bleiben"

Dieses Ziel propagiert Zieler. Europa? "Man muss realistisch bleiben." Die nüchterne Sicht der Dinge passt zu Zieler, der weder in der Krise nur das Negative sieht noch im Erfolg der Rückrunde zu Überschwang neigte, sondern stets auch auf notwendige, spielerische Verbesserung hinwies.

Kein Wunder, hat er doch schon einiges erlebt im Fußballzirkus. Auch hier im Positiven - "ich hatte sechs überragende Jahre in Hannover" - wie im Negativen, während seines Ausflugs auf die Insel, wo er nur die Nummer zwei hinter Kasper Schmeichel war: "Mit Leicester City hatte ich erstmals in der Karriere eine Phase, in der es nicht so gelaufen ist. Ich glaube, das ist in vielen Karrieren so, dass es nicht immer nur bergauf geht."

Umso mehr blüht er in Stuttgart auf, als Mannschaftsrat, als Leitfigur, als eher ruhiger Typ, der trotzdem den Ton mit angibt. "Es hat für mich gut funktioniert, aber auch für den VfB. Deshalb war es der richtige Schritt." Der im Taxi nach Klagenfurt begann.

Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten