Aus China berichtet Toni Lieto
Einige Spieler, die als Vizekapitän-Nachfolger von Leon Goretzka denkbar wären, hatten am Donnerstag beim Test gegen den FC Southampton (3:3) in China gefehlt. Naldo etwa, der bei diesem Spiel nicht im Kader stand, oder der österreichische Nationalstürmer Guido Burgstaller, der gar nicht mit nach China geflogen ist (Urlaub nach Länderspiel-Reise). Nach der Auswechslung von Kapitän Ralf Fährmann zur Pause übernahm Benjamin Stambouli die Binde.
Spielersteckbrief Stambouli
Trainersteckbrief Tedesco
Lob von Tedesco
Eine wahllose Entscheidung? Mitnichten. Trainer Domenico Tedesco erklärte später: "Es war eine Bestätigung für das, was Benjamin leistet. Er hat in der vergangenen Saison Leistungen abgeliefert, die schlichtweg top waren. Und wenn er mal nicht gespielt hat, blieb er trotzdem positiv. Das alles haben wir beobachtet und es mit der Kapitänsbinde gegen Southampton belohnt."
Erfolgreiche Umschulung
Nachdem Stambouli im Sommer 2016 für 8,5 Millionen Euro vom französischen Meister Paris Saint-Germain zum FC Schalke gewechselt war, konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen über Monate hinweg nicht erfüllen. Doch insbesondere nach der Umschulung unter Tedesco vom Sechser zum spielgestaltenden Verteidiger mit gutem Blick für das Geschehen vor sich hat sich der gescheite Profi, der ebenso hart wie überdurchschnittlich erfolgreich an seinen Deutschkenntnissen feilt, zu einem Führungsspieler entwickelt.
Ob es schon reicht, um bei Schalke auch offiziell das Amt des Neu-Müncheners Leon Goretzka als Vizekapitän zu übernehmen? Eher nicht. Denn in der Mannschaft gibt es eine Reihe von Profis, die gerne Verantwortung übernehmen und Stambouli in gewissen Dingen noch voraus sind. Der extrem erfahrene Naldo zum Beispiel.
