Der englische Fußballverband FA stimmte am Freitag zu, das Achtelfinale des FA Cups anstatt wie bislang am Wochenende unter der Woche auszutragen und ab dieser Runde außerdem auf die kräftezehrenden Wiederholungsspiele zu verzichten. Die für die unterklassigen Vereine finanziell sehr lukrativen "Replays" bleiben in den ersten Runden unangetastet.
Das frei gewordene Wochenende ermöglicht es, eine gestaffelte Winterpause für alle Erstligisten einzuführen. Ein Premier-League-Spieltag wird auf zwei Wochenende (mit je fünf Spielen) aufgeteilt. So erhält jeder Klub Anfang Februar mindestens zehn Tage Pause.
Auch die TV-Sender können mit dem Kompromiss leben
Es ist ein Kompromiss, mit dem auch die TV-Sender leben können: Ganz ohne Spiele müssen sie nicht auskommen - und die intensive Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel bleibt unangetastet. Gerade von dieser Zeit, in der es für die Spieler gnadenlos Schlag auf Schlag geht , sollen sich die Profis in der Pause Anfang Februar ein wenig erholen können.
Die Hoffnung, die hinter der Maßnahme steckt, ist zudem die, dass die englische Nationalmannschaft von der Extra-Pause vor der EURO 2020, bei der sieben Spiele inklusive Halbfinals und Finale in Wembley stattfinden, und künftigen Endrunden profitieren kann. Das Argument, die englischen Spieler seien bei großen Turnieren zu geschlaucht, wird seit vielen Jahren herangezogen, wenn es darum geht, den anhalten Misserfolg der "Three Lions" zu erklären.
"In den letzten 25 Jahren hat jeder England-Trainer gefragt 'Wäre das nicht eine gute Idee?', aber es war nicht möglich, das hinzukriegen. Es brauchte ein starke FA, um das durchzusetzen", meinte FA-Geschäftsführer Martin Glenn: "Ich denke, man wird sehen, dass Englands Spieler bei der EURO 2020 vor allem mental ausgeruhter sein werden. Und hoffentlich wird sich auch das Abschneiden der englischen Klubs in der Champions League verbessern."
In den Ligen 2 bis 4 ist keine Winterpause möglich
Die English Football League (EFL), der die zweite bis vierte Spielklasse untersteht, saß mit am Verhandlungstisch. Angesichts einer 46-Spiele-Saison plus Aufstiegs-Play-offs ist die Einführung einer Pause in den 24er-Ligen aber nicht möglich.
Es ist nicht die erste weitreichende Entscheidung, die FA und EFL zusammen treffen: Ab der Spielzeit 2018/19 schließt das Transferfenster bereits am Tag vor Saisonbeginn und damit drei Wochen früher als in den anderen europäischen Topligen.
