Bundesliga

Arjen Robben über Bayern-Meisterfeier: "Das muss man ändern"

Niederländer erklärt seine Ziele bei Bayern

Robben über Meisterfeier: "Das muss man ändern"

Die übliche Bierdusche im Mai: Arjen Robben kennt das Gefühl bestens.

Die übliche Bierdusche im Mai: Arjen Robben kennt das Gefühl bestens. imago

"In Holland macht man das anders", so Robben, der seinen ersten Meistertitel 2003 mit der PSV Eindhoven erringen konnte. "Wenn man die Meisterschaft gewinnt, dann muss man sofort feiern. Mit Schale." Das wäre in diesem Jahr beim 4:1 in Augsburg gewesen - man schrieb den 7. April, es war der 29. Spieltag.

Fünf Wochen später dann das Meisterschafts-Feier-Spiel in München. Das 1:4 gegen den VfB Stuttgart war schon ein Stimmungskiller, die nachfolgende Zeremonie mit dem Überreichen der Trophäe, dem Aufstellen zum Meisterfoto, die üblichen Bierduschen - das wirkte alles gestellt.

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Bundesliga - 34. Spieltag
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2
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3
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Doch allein daran, dass es für die Münchner schon die sechste Meisterschaft in Folge ist, liegt die eher routinierte Entgegennahme der Schale laut Robben nicht. "Wenn man Meister wird, dann ist die Freude noch spontan, da ist man superglücklich. Heute hat man gesehen, dass es nicht mehr spontan ist. Das ist dann schade", sagt Robben und fordert: "Das ist etwas, was man ändern kann - oder eigentlich muss."

In der kommenden Saison geht der Offensivwirbler mit den Bayern wieder als haushoher Meisterschaftsfavorit in seine wohl letzte Bundesliga-Saison. Der Liga wäre zu wünschen, dass die Meisterschafts-Entscheidung so spät wie möglich fällt und die Freude darüber - von welchem Team auch immer - dann spontan sich Bahn bricht. Robbens Rolle wird ab August aber möglicherweise eine andere sein, der personelle Umbruch beim Rekordmeister schreitet voran und dürfte auch den ehrgeizigen Niederländer in Sachen Einsatzmöglichkeiten betreffen.

Ich bin hiergeblieben, weil ich voll angreifen und wichtig für die Mannschaft sein will.

Arjen Robben

Robben macht sich darüber nach seiner Vertragsverlängerung wenig Gedanken, brennt weiter vor Ehrgeiz. "Der FC Bayern ist ein Topverein, hier zählt nur gewinnen, hier zählen nur Titel. Ich bin hiergeblieben, weil ich voll angreifen und wichtig für die Mannschaft sein will."

Eine weitere Meisterschaft 2019, die beiden möglichen Pokalsiege in einer Woche gegen Frankfurt und 2019 - das sind die normalen Ziele bei den Münchnern. Die Sehnsucht Robbens gilt darüber hinaus aber dem Henkelpott. "Das ist das große Ziel. Wenn die Mannschaft zusammenbleibt und keiner mehr geht, dann sind wir top aufgestellt. Das Halbfinale gegen Madrid hat mir ein Gefühl gegeben, dass so etwas nächstes Jahr auch wieder drin ist."

Und wenn der Henkelpott überreicht wird, dann wäre die Freude nicht nur spontan, sondern bei Robben auch riesengroß.

Frank Linkesch/bst

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