Es ist doch noch nicht vorbei. Eigentlich hatte Julian Nagelsmann den Disput mit Linienrichter Robert Schröder am Rande des Spiels auf Schalke am Sonntag für beendet erklärt. "Am Morgen danach, mit Abstand und Ruhe, ist die Aufregung verflogen und das Thema für mich erledigt. Es wird immer wieder passieren, dass an der Seitenlinie unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen", erklärte der Hoffenheimer Trainer am Sonntag, "ich wünsche Robert Schröder jetzt vor allem gute und schnelle Genesung. Auf dass er bald wieder an der Seitenlinie stehen kann." Damit schien die Episode um eine vermeintliche Beleidigung seitens des Unparteiischen vom Tisch.
Doch am Montag wurden nun die zuständigen Gremien des Verbandes aktiv, um der Sache nachzugehen und einzuschätzen, was sich genau zugetragen hatte und ob ein krass sportwidriges Verhalten vorliegt. "Der Kontrollausschuss hat Herrn Nagelsmann angeschrieben, die Vorwürfe zu präzisieren", bestätigte ein DFB-Sprecher. Dazu muss sich der 30-Jährige nun äußern. Nach dessen versöhnlichen Auslassungen vom Sonntag ist allerdings davon auszugehen, dass Nagelsmann kein Interesse an einer weiteren Fortsetzung oder Zuspitzung hat.
Mehrfach hatte sich Nagelsmann nach der Partie beschwert, von Schröder mit beleidigenden Worten bedacht worden zu sein. Dem Vernehmen nach fühlte sich der Verletzte genervt von Nagelsmanns penetranten Fragen nach der Spielfortsetzung. "Das erkläre ich doch gerade dem Schiedsrichter. Oder haben Sie einen Dachschaden?", soll Schröder darauf entgegnet haben.