Bundesliga

Hofmann: "Wenn das kein Elfmeter ist..."

Gladbacher spart nicht mit Kritik

Hofmann: "Wenn das kein Elfmeter ist..."

Pech gehabt: Gladbachs Jonas Hofmann bekam nach diesem Foul von Jorge Meré keinen Strafstoß zugesprochen.

Pech gehabt: Gladbachs Jonas Hofmann bekam nach diesem Foul von Jorge Meré keinen Strafstoß zugesprochen. imago

Es lief die 86. Spielminute, Gladbach hatte nach dem 1:1 mit aller Macht auf die eigene Führung gedrängt, da vergab der kurz zuvor eingewechselte Jonas Hofmann eine gute Gelegenheit. Dabei wurde der Borusse jedoch vom zurückeilenden Jorge Meré gefoult. Die Gladbacher forderten Strafstoß und Zwayer bemühte den Videobeweis. Der 36-jährige Referee schaute sich die Szene sogar persönlich an der Außenlinie auf dem kleinen Bildschirm an und entschied dann zum Unmut der Gäste auf Abstoß. Hätte es Elfmeter gegeben, dann wäre das Spiel wahrscheinlich anders gelaufen. Doch das war eben nicht der Fall, vielmehr schlugen die Kölner in der Nachspielzeit durch Simon Terodde zu und gingen schließlich als glücklicher Sieger hervor.

Völlig unverdient war der Sieg der Kölner zwar nicht, aber ein wenig glücklich schon, weil sie eben von Zwayers Fehlentscheidung profitiert hatten. Es ist nämlich unerheblich, ob der Torabschluss, wie hier geschehen, vor dem Foul bereits erfolgt war, um ein Foulspiel zu ahnden. Auch wenn es in der Vergangenheit häufiger vergleichbare Szenen gegeben hatte, die auch nicht geahndet worden waren, so bleibt es dennoch dabei: Foul ist Foul - Strafstoß wäre korrekt gewesen. Das sah auch der Gefoulte so. "Für mich war es Elfmeter", sagte Hofmann: "In dem Moment, wo ich schieße, trifft er mich." Für den 23-Jährigen war es eine glaskare Sache. Er verwies auch darauf, dass es immer Foul sei, wenn man bei einer Grätsche Ball und Gegenspieler träfe.

Wenn das kein Elfmeter ist, dann weiß ich auch nicht, was einer ist!

Jonas Hofmann

Hinzu kommt, dass Jorge Meré den Ball noch nicht einmal getroffen hatte. "Wenn das kein Elfmeter ist, dann weiß ich auch nicht, was einer ist", wunderte sich Hofmann, um dann zu erläutern, warum er nach Zwayers Entscheidung nicht stärker protestiert hatte: "Das bringt ja nichts. Wenn sich der Schiedsrichter das noch selbst anschaut und entscheidet auf 'Kein Elfmeter', dann kann ich auch nichts mehr bewegen. Er hat so entschieden, was soll ich da noch großartig sagen."

Hofmann kritisiert die eigene Defensive und die Offensive

Unrecht hat Hofmann mit seiner Aussage sicher nicht. Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Schiedsrichter eine bereits gefällte Entscheidung zurücknimmt. Lautstarke Ansagen kann und sollte man sich in solchen Situationen sparen, zumal man andernfalls auch noch eine Gelbe Karte riskieren würde. Klare Ansagen über die eigene Leistung sind hingegen eher angemessen, erst Recht, wenn diese nicht so gut war. Und Hofmann machte klare Ansagen - sowohl die Gladbacher Defensive als auch die Offensive bekamen ihr Fett weg.

Der Offensivmann wies darauf hin, dass die Gastgeber aus dem Spiel heraus wenig Gefahr erzeugt hatten und im Grunde nur nach ruhenden Bällen gefährlich waren. "Das war wohl auch das einzige, was die Kölner im Auge hatten, um uns zu schlagen", führte Hofmann aus und beklagte sich darüber, dass der FC genau auf diese Art und Weise das 1:0 erzielt hatte: "Es darf einfach nicht passieren, dass wir uns ein Tor durch einen Standard fangen." Und Offensiv? Da monierte er fehlende Konsequenz. "Wir hatten die eine oder andere Möglichkeit, die wir besser hätten ausspielen müssen. Da waren wir zu fahrlässig und dafür sind wir bestraft worden."

drm

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Bor. Mönchengladbach