3. Liga

VfL Osnabrück: Mit neuer Führung in bessere Zeiten?

Drittligist Osnabrück wählt neuen Präsidenten

VfL: Mit neuer Führung in bessere Zeiten?

Die neue Führungsriege des VfL Osnabrück: Präsident Manfred Hülsmann (mi.) und seine Vizepräsidenten Michael Wernemann (re.) und Freddy Fenkes.

Die neue Führungsriege des VfL Osnabrück: Präsident Manfred Hülsmann (mi.) und seine Vizepräsidenten Michael Wernemann (re.) und Freddy Fenkes. VfL Osnabrück

Der VfL Osnabrück stellt sich peu à peu neu auf: Nachdem Joe Enochs, immerhin seit 21 Jahren als Spieler und Trainer im Klub, Anfang Oktober nach zweijähriger Amtszeit als Chefcoach die Folgen der sportlichen Misere tragen musste (zehn Punkte aus elf Spielen, Platz 19) und durch Daniel Thioune ersetzt wurde, stieg vor Wochenfrist Benjamin Schwedes als neuer Sportdirektor bei den Niedersachsen ein.

Hülsmann folgt auf Queckenstedt

Nun gibt es die dritte große Personalentscheidung binnen zwei Monaten: Präsident Dr. Hermann Queckenstedt, seit drei Jahren im Amt, hatte bereits Anfang Juli den Posten aufgrund beruflicher Verpflichtungen zur Verfügung gestellt. Am Sonntag wurde der Leiter des Diözesan-Museum Osnabrück auf der Jahreshauptversammlung nun offiziell entlastet. Nachfolger des scheidenden Vereinsoberhauptes wurde mit rund 80-prozentiger Mehrheit Manfred Hülsmann.

Finanzen: Osnabrück erzielt negatives Ergebnis

Unter dem ehemaligen Vorsitzenden der Stadtwerke Osnabrück sollen in Zukunft auch die finanziellen Belange des Klubs wieder in positive Bahnen gelenkt werden. Im Geschäftsjahr 2016/17 hat der VfL mit einem negativen Ergebnis von 1,357 Millionen Euro "ein katastrophales Ergebnis" (Geschäftsführer Jürgen Wehlend) erzielt. Vor allem aus den Bereichen Werbung (500.000 Euro), Meisterschafts- und Freundschaftsspiele (469.000 Euro), Transfereinnahmen (137.000 Euro) und Handel (167.000 Euro) ließ sich diese negative Abweichung ableiten. Dennoch blickt man in Osnabrück positiv in die Zukunft und plant für die kommende Spielzeit ein positives Jahresergebnis von rund 340.000 Euro.

Am Ende geht das Unentschieden aus meiner Sicht in Ordnung.

Daniel Thioune über das Gastspiel in Jena

Für ein solch positives Ergebnis ist jedoch auch das sportliche Abschneiden des Vereins von Belang. Und dies ist bei den Lila-Weißen durchaus ausbaufähig. Zwar reiste der VfL nach dem Gastspiel in Jena mit einem Zähler im Gepäck zurück an die Bremer Brücke, die Tabellensituation ist jedoch immer noch prekär: 17 Punkte aus 17 gespielten Partien bedeuten den 16. Rang. "Am Ende geht das Unentschieden aus meiner Sicht in Ordnung", zeigte sich Trainer Thioune im Anschluss an das 0:0 beim Aufsteiger aus Thüringen milde gestimmt, bemängelte jedoch, dass er gerne "drei Punkte mitgenommen" hätte.

Torloses Remis mit Vorteilen auf beiden Seiten

"Im Laufe der ersten Halbzeit haben wir ein bisschen den Faden verloren. Da hatte Jena Vorteile", gab der 43-Jährige zu. Letztlich habe sich sein Team in der zweiten Hälfte "selbst Möglichkeiten erspielt" und die Partie gegen Ende "immer offener" gestaltet, weshalb Thioune schlussendlich "mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden" gewesen sei.

Am kommenden Sonntag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gastieren die Niedersachsen bei der Zweitvertretung des SV Werder Bremen, die mit 15 Zählern den vorletzten Platz belegt. Für den VfL Osnabrück wäre ein Sieg bei den nun 13 Spielen sieglosen Hanseaten nicht nur ein gelungener Start in die Amtszeit des neuen Präsidenten, sondern auch ein immens wichtiger Schritt heraus aus dem Tabellenkeller.

kög