Bundesliga

Olaf Rebbes Kurswechsel auf dem Flügel des VfL Wolfsburg

Wolfsburgs Sportdirektor sieht vorerst keinen Bedarf mehr auf der Außenbahn

Rebbes Kurswechsel auf dem Flügel

Umdenken auf den Flügeln: Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt (li.) und Sportdirektor Olaf Rebbe.

Umdenken auf den Flügeln: Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt (li.) und Sportdirektor Olaf Rebbe. imago

Er hat alles versucht, war sich mit Spielern wie Müller oder Malcom sogar schon einig und wäre finanziell an die Schmerzgrenze gegangen, um einen schnellen Mann für die Außenbahn zu verpflichten. Letztendlich galt für Olaf Rebbe im Sommer aber das, was auch jetzt für die bevorstehende winterliche Transferperiode gilt: "Es macht nur Sinn, wenn wir uns verbessern." Günstigere, aber qualitativ schlechtere Ersatzlösungen hätten wenig Sinn gemacht.

Und so ging der VfL mit diversen Fragezeichen auf dem Flügel in die Saison. Spieler wie Landry Dimata oder Kaylen Hinds, die sich eigentlich im Sturmzentrum wohler fühlen, durften sich auf der Seite probieren, zündeten aber nicht. Und so behauptete sich rechts mit Jakub Blaszczykowski zunächst ein Routinier, der gefühlt vom Abstellgleis zurück in die Startelf kam, links wechselten die Kandidaten munter durch. Bis sich Neu-Trainer Martin Schmidt vom ursprünglichen Plan des extremen Flügelspiels von Vorgänger Andries Jonker verabschiedete. Divock Origi, eigentlich Mittelstürmer, durfte gegen Hertha auf der rechten Seite ran, wo zuletzt in Abwesenheit des am Rücken verletzten Blasczcykowski auch Yannick Gerhardt überzeugte. Auf links hat sich nun Spielmacher Yunus Malli behauptet. Zentrale Spieler, die mehr den Weg nach innen als zur Grundlinie suchen. Schmidt erklärt: "Wir halten uns viel in den Halbfeldern auf. Nur mit Bahnspielern bist du irgendwann leicht auszurechnen, weil sie nur lateral gehen. Ich habe das Spiel geändert, weil die Spielertypen nicht da waren."

Spielersteckbrief Blaszczykowski
Blaszczykowski

Blaszczykowski Jakub

Spielersteckbrief Origi
Origi

Origi Divock

Spielersteckbrief Gerhardt
Gerhardt

Gerhardt Yannick

Trainersteckbrief Schmidt
Schmidt

Schmidt Martin

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Rebbe: "Die Spieler zahlen das Vertrauen zurück - auch auf dem Flügel"

Und nun auch gar nicht mehr so sehr im Fokus von Manager Rebbe sind. Er macht den Kurswechsel auf dem Flügel: "Im Sommer war das ein überhitztes Thema. Aktuell hat sich der Bedarf auf dieser Position eingestellt." Stattdessen baut er nun auf die Flexibilität seines Kaders. "Wir vertrauen dem Kader, die Spieler zahlen das Vertrauen zurück - auch auf dem Flügel." Rebbe sieht auch die Gefahr, ein (endlich) funktionierendes Gebilde mit Wintertransfers wieder ins Wanken zu bringen. "Wenn ich einen Spieler hole, hat das immer Konsequenzen für den Kader."

Deswegen steht den Wolfsburgern nach dem großangelegten Sommerumbruch eher eine ruhige Transferperiode bevor. "Jetzt ist es wichtig, dass sich Dinge einspielen und wir Entwicklungen zulassen", betont der Sportdirektor, der gleichwohl Transfers nicht gänzlich ausschließen will. "Wir schauen drauf, sind kritisch und müssen überlegen, ob wir das eine oder andere justieren können. Aber es tut gut, wenn ein bisschen Ruhe einkehrt." Auch ohne den einst gewünschten Wirbelwind auf der Außenbahn.

Thomas Hiete