Aus Bayer Leverkusens Trainingslager in Zell am See berichtet Oliver Bitter
Gemeinsam sitzen sie auf dem Podium im Mannschafts-Hotel in Kaprun in der Nähe des Zeller Sees. Mit Blick auf die Berge des Salzburger Landes - und auf die neue Saison. "Natürlich ist das prima, wieder gemeinsam für einen Klub zu spielen. Aber es war nicht mein wichtigstes Ziel beim Vereinswechsel, wieder mit Lars zusammen auf dem Platz zu stehen", sagt Sven Bender.
Spielersteckbrief L. Bender
Spielersteckbrief S. Bender
Trainersteckbrief Herrlich
Es fordert schon ein genaues Hinsehen, um die beiden Defensivstrategen zu unterscheiden. Und auch als Spielertypen sind sich die beiden sehr ähnlich, wobei Lars im defensiven Mittelfeld, Sven in der Verteidigung eingesetzt werden soll. Beide gelten aber als Fixpunkt der Mannschaft: Lars als Kapitän, Sven als erfahrener Stabilisator der Viererkette, obwohl er noch gar nicht solange dabei ist.
Was in der neuen Saison anders werden muss
Was anders werden muss in der neuen Saison, um nicht wieder deutlich unter den Möglichkeiten zu bleiben? "Auf allen Ebenen wurden Fehler gemacht, insgesamt hat man vielleicht zu lange die Augen davor verschlossen, dass es auch richtig abwärts gehen könnte", führt Lars an.
Die Forderung des Kapitäns: "Auch wenn die Ergebnisse in den Testspielen noch nicht in Ordnung waren, so langsam haben wir verstanden, was der neue Trainer verlangt. Alle wissen: Es muss auch mal weh tun, nur mit ein bisschen Spielerei geht es nicht."
Keine weitere Untersuchung bei "Iron-Manni"
In diesem Punkt geht auch sein Bruder Sven mit voran, der trotz gebrochener Nase im Testspiel zuletzt durchhielt und von seiner Verletzung kein großes Aufhebens macht. "Ob sie gebrochen ist, weiß ich gar nicht, das wird nicht mehr untersucht. Es hat geknackt an einer Stelle, die schon öfter gebrochen war, aber das wirft mich nicht um."
Genau das ist die Einstellung, die der neue Trainer Heiko Herrlich von seinen Profis verlangt. Der gemeinsame Coach hat übrigens dem Ex-Klub der beiden Benders in der Relegation der zweiten Liga einen gewaltigen Nasenstüber verpasst. 1860 München stieg ab, Regensburg mit Herrlich auf, sehr zur Enttäuschung der Benders. Trotzdem sagt Lars: "Ich habe mit dem Trainer schon darüber gesprochen, und ihm ein Kompliment gemacht, wie stark Regensburg gegen die Sechziger gespielt hat. Das ist so ein bisschen untergegangen."
Sven Bender glaubt an Ex-Klub Dortmund
Im Blick auf die neue Saison sieht Sven Bender seinen Ex-Klub durchaus in der Lage, den Bayern Paroli zu bieten. "Wenn die Bayern alles gnadenlos durchziehen, so wie zuletzt, dann wird es natürlich sehr schwer für Dortmund." Aber: "Die Mannschaft ist brutal stark, der Kader ist extrem gut aufgestellt. Wenn die Bayern ein bisschen Schwäche zeigen, dann ist der BVB dran, davon bin ich überzeugt."
Und sein neuer Klub? "Wir sind dabei, uns zu finden, und sicherlich ist es auch mal komfortabel, keine internationalen Spiele zu haben. So kann man sich in Ruhe auf den nächsten Gegner vorbereiten, davon haben wir Leipzig und Köln zum Beispiel zuletzt profitiert. Ich sehe das ebenfalls als Chance für uns."
