Bundesliga

Freiburgs Präsident Fritz Keller vor dem Pokalfinale in Berlin: "...dann gehen ein paar Flaschen Wein nach Dortmund"

Freiburgs Präsident hält zum BVB und zieht Saisonfazit

Keller: "...dann gehen ein paar Flaschen Wein nach Dortmund"

Würde gerne eine kleine Lieferung gen Dortmund versenden: Freiburgs Präsident Fritz Keller.

Würde gerne eine kleine Lieferung gen Dortmund versenden: Freiburgs Präsident Fritz Keller. imago

Dass der SC im Falle eines Dortmunder Pokaltriumphs schon Ende Juli während des Trainingslagers in der dritten Qualifikations-Runde zur Europa League starten müsste, ist für Keller kein Grund zur Klage: "Wir wollen europäisch spielen. Es ist etwas Großartiges und man muss im Sport immer das Beste anstreben und auch das Beste geben. Es gibt keine Ausreden."

Aber selbst wenn Eintracht Frankfurt den Breisgauern überraschend einen Strich durch die Europacup-Rechnung macht, ist der 60-Jährige äußerst zufrieden mit dem abgelaufenen Spieljahr: "Das war eine großartige Saison. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir einstellig abschließen dann hätte ich ihn für verrückt erklärt."

Keller voll des Lobes

Keller lobt dabei vor allem den Plan der sportlichen Leitung nach dem bitteren Abstieg 2015: "Es zeigt sich, dass unser Weg einfach klasse war. Wir wollten eine Mannschaft mit Perspektive und nicht eine mit erfahrenen Spielern, mit der du zwar vielleicht aufsteigen kannst, dann aber wieder von vorne anfangen musst. Wir hätten mit unserem jungen Team auch noch ein Jahr in der 2. Liga spielen können."

Wir müssen auch immer wieder mit einem Abstieg rechnen, deshalb dürfen wir nicht verrückt sein. Bei uns kommt kein Retter, der mal ein paar Millionen reinschmeißt.

Fritz Keller zur Freiburger Philosophie

Das konnte die Elf von Christian Streich bekanntlich vermeiden. Stattdessen steht nun die zweite Spielzeit im Oberhaus an. "Die Mannschaft wird nicht auseinanderbrechen und wir werden, so wie es aussieht, sehr gute Ergänzungen bekommen. Der eine oder andere wird uns verlassen, so wie es immer ist, aber der Kern bleibt zusammen", sagt Keller und verweist auf die spezielle Philosophie des Klubs aus dem Schwarzwald: "Wir müssen auch immer wieder mit einem Abstieg rechnen, deshalb dürfen wir nicht verrückt sein. Bei uns kommt kein Retter, der mal ein paar Millionen reinschmeißt. Wir müssen mit dem haushalten, was da ist. Das Wichtigste ist für mich, dass wir den Anhänger und Mitgliedern des SC Freiburg auch in zehn Jahren noch Profi-Fußball bieten können."

Ein Versprechen an den BVB

Davon darf man ausgehen. Ob ab Sommer noch internationale Einsätze dazukommen, entscheidet sich an diesem Samstagabend. Keller, im Hauptberuf Winzer, Weinhändler, Gastronom und Hotelier, lobt für den BVB noch einen kleinen Preis aus: "Wenn es klappt, gehen ein paar Flaschen Wein nach Dortmund."

Carsten Schröter