Bundesliga

Heidel glaubt: "Choupo-Moting wurde nicht nominiert"

Schalke 04 geht von einer Entscheidung bis Freitag aus

Heidel glaubt: "Choupo-Moting wurde nicht nominiert"

Nicht beim Afrika-Cup, stattdessen hier auf Grubenfahrt mit den Kollegen: Schalkes Offensivspieler Eric-Maxim Choupo-Moting.

Nicht beim Afrika-Cup, stattdessen hier auf Grubenfahrt mit den Kollegen: Schalkes Offensivspieler Eric-Maxim Choupo-Moting. imago

Wie Heidel dem kicker sagte, wisse man "nicht erst seit gestern", dass es Probleme mit der Spielberechtigung für den kamerunischen Nationalspieler, der auf eine Teilnahme an dem Kontinentalturnier verzichtet hatte, geben könne. Der Hintergrund: "Wir haben am 14. Dezember 2016 vom Verband ein Schreiben bekommen, dass der Spieler im vorläufigen Kader für den Afrika-Cup steht und dass er, sollte er in den 23er-Kader einrücken, am 22. Dezember darüber informiert wird, wenn der endgültige Kader festgelegt wird. Wir haben dieses Schreiben bestätigt. Bei uns gab es nie Überlegungen, den Spieler nicht freizustellen. Am 22. Dezember ist dann aber gar nichts passiert. Weder Schalke 04 noch der Spieler haben irgendeine Mitteilung bekommen, dass der Spieler für den Afrika-Cup nominiert ist. Den 23er-Kader hat bei uns nie jemand gesehen."

Nach Ansicht der Schalker, die mehrere Juristen mit der Prüfung der Angelegenheit beauftragt haben, sei Choupo-Moting damit nie für das Turnier in Gabun, das zwischen dem 14. Januar und dem 5. Februar stattfindet, nominiert worden. "Wir haben Eric Maxim nie gesagt, dass er nicht zum Afrika-Cup reisen soll. Am 30. Dezember hat er uns dann überraschend informiert, dass er nicht am Turnier teilnimmt. Er hat dies dann dem Verband am 31. Dezember unter Angabe seiner persönlichen Gründe mitgeteilt, ungeachtet der Tatsache, dass er gar keine Info über eine Nominierung erhalten hatte. Das genaue Prozedere gemäß der Statuten war ihm gar nicht bekannt. Am 3. Januar antwortete der Verband, Choupo-Moting habe innerhalb von 48 Stunden anzureisen", schilderte Heidel die Sicht des FC Schalke 04 weiter.

Spielersteckbrief Choupo-Moting
Choupo-Moting

Choupo-Moting Eric Maxim

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Laut Statuten des Weltverbandes Fifa müssen 15 Tage vor Beginn der Abstellungsfrist für ein solches Turnier Spieler und Klub über eine Nominierung informiert werden. "Das ist definitiv nicht geschehen", betonte Heidel und meinte: "Jetzt gibt es die Diskussion, ob bereits die Berufung in den 35er-Kader als 'Nominierung' gilt oder nicht. Wenn das zutrifft, wären ja 35 Spieler nominiert worden. Die Fifa prüft derzeit, ob die Nominierung in den vorläufigen Kader vom 14. Dezember als Einladung zu sehen ist."

Wir sind ständig in Kontakt mit der Fifa und gehen davon aus, dass es bis Freitag eine Entscheidung gibt.

Im Gegensatz zu den Spielern, die derzeit vor Ort beim Afrika-Cup im Einsatz sind, habe Choupo-Moting im Dezember gar keine Reiseunterlagen und Flugtickets vom Verband erhalten. "Auch deshalb sieht es für uns so aus, dass Eric Maxim nicht nominiert wurde", sagte Heidel und fuhr fort: "Wir sind ständig in Kontakt mit der Fifa und gehen davon aus, dass es bis Freitag eine Entscheidung gibt. Ich kann momentan nicht beurteilen, wie es ausgeht. Wir haben aber die Hoffnung, dass er für uns spielen darf."

Das Thema betrifft Schalke nicht allein. In Gang gesetzt hatte die Debatte um die Spielberechtigungen vor allem der Fall des ehemaligen Schalkers Joel Matip, den sein Klub FC Liverpool zuletzt sicherheitshalber nicht mehr eingesetzt hatte. "Der Fall ist nicht vergleichbar mit dem von Joel Matip beim FC Liverpool, weil nach unserer Auffassung Choupo-Moting gar nicht nominiert worden ist", sagte Heidel dazu.

Tiefgreifender Umbau des Klubs

Neben dem Theater um Choupo-Motings Spielberechtigung beschäftigt Schalke derzeit auch der von Heidel vorangetriebene, tiefgreifende Umbau des Klubs, der auch so erfolgreiche Bereiche wie die Knappenschmiede betrifft. "Insgesamt gilt einfach: Wir müssen den Verein umbauen und für die Zukunft aufstellen", begründet Heidel im Interview mit dem kicker (Donnerstagsausgabe) die diversen Maßnahmen. In den vergangenen Monaten hat der seit Sommer auf Schalke amtierende Sportvorstand die Strukturen des Klubs analysiert. Das Ergebnis: "Schalkes Rückstand auf die Bundesligaspitze wird immer größer, der Vorsprung nach hinten gleichzeitig kleiner. Deshalb müssen wir jetzt handeln", sagte Heidel, der aber auch klarstellte: "Dass Schalke wieder in den Spitzenbereich der Bundesliga muss, dessen sind wir uns bewusst."

Im ausführlichen Interview mit dem kicker (Donnerstagsausgabe) erläutert Christian Heidel seine Bestandsanalyse, spricht über seine Vision für den FC Schalke, die Perspektiven des Revierklubs und die Zukunft von Stürmer Klaas Jan Huntelaar.

Jan Reinold