Drei Minuten Nachspielzeit waren angezeigt, doch die strittigen Szenen ereigneten sich erst danach: Aubameyang wollte den Ball im Strafraum aus der Luft abfassen, wurde dabei aber von Mijat Gacinovic angegangen. Bei der Landung und anschließendem Schussversuch stand der Frankfurter im Weg, klemmte den Dortmunder ein und brachte ihn zu Fall (90.+5). Elfmeter? Kein Elfmeter? Schwer zu entscheiden.
Schiedsrichter Wolfgang Stark ließ weiterlaufen und zog somit den Unmut der Borussen auf sich, die sich sofort in einem Rudel um den Unparteiischen versammelten. Dabei eilte Schmelzer von hinten zum Referee, griff nach dessen Arm und traf ihn beinahe im Gesicht. Stark wich aus und ließ sich bei der Entscheidungsfindung über die Farbwahl seiner Karte noch ein wenig Zeit. Schließlich zog er Gelb (90.+5). So manch ein anderer Schiedsrichter hätte wohl anders entschieden.
Technisch, taktisch, mental - ein einziges Defizit.
Dortmunds Trainer Thomas Tuchel
"Eine Leistung, die keinen einzigen Punkt verdient hat": Dortmunds Trainer Thomas Tuchel. picture alliance
Tuchel interessierte das nur wenig. Für Stimmen stand der BVB-Coach nach dem Spiel nicht zur Verfügung. Auf der Pressekonferenz zeigte sich der 43-Jährige dann wutentbrannt und kurz angebunden. Nicht aber wegen der hitzigen Schlussphase, sondern vielmehr aufgrund der Leistung seiner Mannschaft: "Mit so vielen Defiziten in unserem Spiel ist in der Bundesliga kein Auswärtsspiel zu holen", polterte Tuchel, "technisch, taktisch, mental - ein einziges Defizit unsere Leistung. Von der Trainingswoche angefangen nach dem Champions-League-Spiel bis heute von der ersten bis zur letzten Minute - eine Leistung, die keinen einzigen Punkt verdient hat!"
17 Sekunden nach Wiederbeginn - 66 Sekunden nach der Führung
Spielbericht
Zur Pause stand es noch 0:0 mit Vorteilen für Dortmund. Doch nur 17 Sekunden nach Wiederbeginn traf Szabolcs Huszti gegen gedanklich noch in der Kabine weilende Borussen zum 1:0. Tuchel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal auf seine Bank zurückgekehrt. In der Folge rannte seine Mannschaft immer wieder vergeblich an. Der Trainer reagierte mit dem ersten Dreierwechsel in der Bundesligahistorie der Schwarz-Gelben und schickte Sebastian Rode, Dembelé und Marco Reus (Comeback nach 196 Tagen) auf einen Schlag aufs Feld (58.). Zwar traf Aubameyang noch zum zwischenzeitlichen 1:1 (77.), doch nur 66 Sekunden später klingelte es schon wieder im Gäste Tor: Joker Haris Seferovic traf gegen den wie eine Bahnschranke umfallenden Roman Weidenfeller zum 2:1-Endstand (79.).