Bundesliga

Schmidt: Mit Selbstironie nach Wolfsburg

Trainer schließt trotz Sperre Spionage-Trip nach London aus

Schmidt: Mit Selbstironie nach Wolfsburg

Noch einmal Rollentausch: Leverkusens Cheftrainer Roger Schmidt ist gesperrt, Markus Krösche übernimmt.

Noch einmal Rollentausch: Leverkusens Cheftrainer Roger Schmidt ist gesperrt, Markus Krösche übernimmt. imago

Ob sich die Situation für die Trainer an ihrem Arbeitsplatz verschlechtert hätte angesichts von dauerhafter Video- und Audioüberwachung, wurde Schmidt gefragt - mit dem Hinweis, dass er doch auch schon etwa zehn Jahre als Trainer im Profifußball aktiv sei. Worauf Schmidt mit feiner Selbstironie korrigierte: "Nein, fünf Jahre, aber auch in der Verbandsliga bin ich schon mal auf die Tribüne verwiesen worden ..."

Damit hatte Schmidt, der wie beim Pokalspiel in Lotte auch noch am Samstag in Wolfsburg wegen seines Fauxpas gesperrt fehlen wird, die Lacher auf seiner Seite. Dass ihm nochmal so ein Fehler unterlaufen werde, schließt der 49-Jährige, der in seiner Zeit bei Bayer 04 schon zum dritten Mal auf der Tribüne landetet, aus. "Das Ding ist Geschichte, ist abgeschlossen und wird mir nicht mehr passieren", erklärte er und fügte aufgrund des ein oder anderen Grinsens unter den Journalisten an, selbst schmunzelnd an: "Glauben Sie mir nicht...?"

Eine - ebenfalls amüsante - Begründung für seine durchaus optimistische Annahme liefert Schmidt allerdings auch noch: "Mir ist noch nichts zweimal passiert. Ich bin dreimal auf die Tribüne geschickt worden für drei unterschiedliche Sachen. Ich glaube, es gibt nicht mehr so viel. Handgreiflich bin ich noch nie geworden und bin auch nicht der Typ dafür. Deshalb glaube ich, dass ich für alles einmal bestraft wurde, daraus lerne und dass es deshalb nicht mehr passieren wird."

Handgreiflich bin ich noch nie geworden und bin auch nicht der Typ dafür.

Roger Schmidt

Am Samstag, so viel ist sicher, ist Schmidt nicht gefährdet. Anders als im März, als Schmidt während seiner damaligen Sperre nach Spanien flog um dort den nächsten Europa-League-Gegner FC Villarreal zu beobachten und dafür die Partie von Bayer 04 in Augsburg verpasste, ist ein solcher Trip gen London um Champions-League-Kontrahent Tottenham Hotspur zu begutachten, diesmal nicht geplant. "Wir sind gegen Villarreal trotzdem ausgeschieden - es hat also nicht so ganz viel gebracht. Ich werde auf jeden Fall in Wolfsburg im Stadion sein. Wir arbeiten noch daran, wie ich das Spiel sehen kann."

Die technischen Voraussetzungen in der Wolfsburger Arena sollten gegeben sein. In Lotte hatte Schmidt die Partie via TV im Leverkusener Mannschaftsbus verfolgt.

Stephan von Nocks

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