U 21

"Ich hätte mich auch gerne mit Bratwurst dazugesetzt"

U-21-Kapitän Arnold über das 4:3 gegen Russland

"Ich hätte mich auch gerne mit Bratwurst dazugesetzt"

Wilder Gefühlsmix nach wildem 4:3: U-21-Kapitän Maximilian Arnold (l.).

Wilder Gefühlsmix nach wildem 4:3: U-21-Kapitän Maximilian Arnold (l.). imago

"Wir haben zwei Riesentiere hinten drin stehen", sagte Arnold nach dem Spiel mit Blick auf Leverkusens Jonathan Tah und Hoffenheims Niklas Süle. Damit nicht genug, adelte er sie als "überragende Innenverteidiger". Zwar habe man drei Tore kassiert, aber die seien schwer zu verteidigen gewesen.

Das konnte man zwar so sehen, dennoch mussten sich die deutschen U-21-Akteure nach dem 4:3 (3:2)-Sieg gegen Russland Fragen nach der Balance zwischen Defensive und Offensive gefallen lassen. Besonders nach eigenen Toren verteidigte die deutsche Mannschaft zu sorglos, ließ erst Lystsov (35.), dann Evseev (45.) und schließlich Bezdenezhnykh (60.) zu schnellen Anschlusstreffern kommen.

EM-Qualifikation U 21 - Gruppenphase, 14. Spieltag
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Abstände zu groß: Kuntz korrigiert zur Pause

Im gewohnten 4-1-4-1-System ließen sich die Zentrumsspieler Arnold (halblinks) und der Gladbacher Mo Dahoud (halbrechts) immer wieder auf den Flügeln ins Kombinationsspiel einbinden, fehlten dann aber im Zentrum, sodass die Abstände zum Sechser Matthias Ginter zu groß waren. In der Halbzeit korrigierte Trainer Kuntz das, stellte auf ein 4-2-3-1 um.

"Die neutralen Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten", fand Kapitän Arnold. "Ich hätte mich auch gern mit einer Bratwurst dazugesetzt." Gut, dass er es nicht tat, denn in den entscheidenden Szenen brauchte die Elf von Bundestrainer Stefan Kuntz ihren Anführer. Per Kopf besorgte Arnold die Führung (12.), legte Davie Selke mit einem schönen Pass das 3:1 auf (36.) und übernahm beim Foulelfmeter zum 4:2 die Verantwortung (57.).

Euphorie, Demut, Dankbarkeit, Erleichterung: Arnolds Gefühlsmix

Abseits dieser drei wichtigen Situationen überließ der effiziente Arnold den Mitspielern die Show. Gerade die beiden trickreichen, spielfreudigen Außen Leroy Sané und Serge Gnabry provozierten das ein oder andere Raunen im Ingolstädter Rund, zogen mit Tempo an gleich mehreren Gegenspielern vorbei.

Nach der Partie wusste Arnold seine Gemütslage nicht präzise einzuordnen. "Euphorie, Demut, ein bisschen Dankbarkeit, dass wir uns qualifiziert haben." Alles sei dabei. "Jetzt freuen wir uns riesig auf die EM in Polen 2017, sind aber auch erleichtert", sagte der Wolfsburger.

Paul Bartmuß

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