Am Mittwoch gab der VfL Wolfsburg bekannt, Stefaniak mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet zu haben. Allerdings wird der Dresdner Mittelfeldmann erst zum Start der nächsten Saison bei den Wölfen aufschlagen. Bei Dynamo soll er noch die komplette Zweitligaspielzeit absolvieren.
Die Nachricht über den Wechsel des Vize-Kapitäns kommt nach dem guten Start - Dynamo belegt nach vier Spielen mit acht Punkten Rang zwei hinter Eintracht Braunschweig - vom Zeitpunkt her sehr überraschend.
Spielersteckbrief Stefaniak
Dynamo Dresden - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1953
Vereinsfarben
Schwarz-Gelb
"Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Bundesliga mein Ziel als Fußballer ist", erklärte Marvin Stefaniak. "Dynamo Dresden habe ich es zu verdanken, dass ich diese Chance bekomme. Einen sehr großen Anteil daran haben Ralf Minge und Uwe Neuhaus. Beide haben mich extrem gefördert, sportlich und menschlich."
Minge: "Keine Steine in den Weg legen"
Sportgeschäftsführer Minge betont, dass "wir ihm bei der Chance auf einen Wechsel in die Bundesliga keine Steine in den Weg legen" wollten. Dies sei zentraler Bestandteil aller Gespräche gewesen, die mit Stefaniak geführt wurden. "Marvin hat seine eigenen, berechtigten sportlichen Interessen und die Interessen der Sportgemeinschaft zu jeder Zeit gleichermaßen im Blick gehabt, er hat sich seinem Verein gegenüber zu 100 Prozent loyal verhalten. Das zeugt von seinem guten Charakter und von seiner Identifikation mit Dynamo Dresden", so Minge. Zudem habe Stefaniak "mit seinem im Oktober 2015 geschlossenen, längerfristigen Vertrag sichergestellt, dass Dynamo Dresden im Falle seiner weiteren positiven Entwicklung partizipiert".
Der Wechselwunsch sei offen kommuniziert und von der Vereinsführung akzeptiert worden. "Wir können stolz darauf sein, welche Entwicklung Marvin bei Dynamo genommen hat, bis zum Vize-Kapitän. Beim Aufstieg hat er mit seinen Leistungen und Torvorlagen eine absolute Schlüsselrolle gespielt", sagte der 55-Jährige weiter. Zudem werde Stefaniak in der laufenden Saison weiterhin "eine sehr wertvolle Stütze" sein, die zum Erfolg des Klubs beitrage.
Stefaniak ist Dynamos Rekordtransfer
Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born sieht den Abschied zum Saisonende pragmatisch. "Auch wenn Marvins Wechsel unseren Fans weh tut, ist er ein Beleg für die sehr gute Arbeit, die unsere sportliche Abteilung unter der Leitung von Ralf Minge in den letzten Jahren geleistet hat", so Born, der über die Talentarbeit erfreut ist. Ohne eine Summe zu nennen - nach kicker-Informationen zahlt Wolfsburg 1,5 Millionen Euro -, verriet er zudem, dass der Wechsel für Dynamo der bisherige Rekordtransfer ist. "Mit den Erlösen können wir unsere strategischen Ziele weiterverfolgen. Unser Ziel kann nur lauten, dass wir als Verein irgendwann das Level erreichen, um absoluten Top-Talenten wie Marvin auch in den eigenen Reihen eine sportliche Perspektive zu bieten."
Nach sieben Jahren Dynamo wird Stefaniak den Verein im Sommer 2017 verlassen. In seiner Zeit bei den Dresdnern absolvierte er als Profi 66 Drittligaspiele (sechs Tore) und bislang zwölf Zweitligapartien (ein Tor). Weitere werden bis dahin noch hinzukommen, ehe er sich ins Abenteuer Bundesliga stürzt. "Ich werde alles dafür tun, mich bei Dynamo mit einer erfolgreichen Zweitligasaison zu verabschieden", so Stefaniak.
