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Stuttgart steigt nach 41 Jahren wieder ab
Der VfB Stuttgart hat im Endspurt der Saison 2015/16 völlig die Kontrolle verloren und steigt nach 41 Jahren wieder in die 2. Bundesliga ab. Dabei sollte nach vielen Turbulenzen und Trainerwechseln in der Vergangenheit mit Alexander Zorniger alles besser werden. Doch es ging weiter wie immer. picture alliance
Im Sommer 2015 nahm Alexander Zorniger seine Arbeit beim VfB mit großen Hoffnungen auf. Er brachte ein Spielsystem mit an den Neckar, das künftig auch in allen Jugendmannschaften Berücksichtigung finden sollte. Aggressives Pressing hieß das Schlagwort - zum Zauberwort wurde es nicht. picture alliance
In der Vorbereitung sprang der Funke zunächst über. In der Testspiel-Generalprobe gegen Manchester City fegte Stuttgart über die Engländer hinweg und besiegte die Star-Truppe mit 4:2 - es hätte auch höher ausfallen können. picture alliance
Der VfB war derart euphorisiert, dass er sich zunächst auch ohne Antonio Rüdiger gut aufgestellt sah. Adam Hlousek wurde kurzerhand zum Innenverteidigungs-Hoffnungsträger, Timo Baumgartl zum Abwehrchef auserkoren. Das konnte nicht gut gehen: Rüdigers Abgang zum AS Rom machte sich bald bemerkbar. picture alliance
Neuzugang Tyton, der anstelle des verletzte Langerak zur Nummer eins wurde, patzte anfangs. Auch deswegen ging der Auftakt gegen Köln trotz zahlreicher Chancen schief (1:3). Es folgten weitere vier Niederlagen - und die Aufbruchsstimmung am Neckar war mal wieder versiegt. picture alliance
Am sechsten Spieltag glückte gegen Hannover 96 der erste Sieg (3:1), doch die Wende zum Guten war es nicht. Stuttgart spielte oft ansehnlich, hatte zahlreiche Chancen, belegte aber bis zum letzten Spieltag in der Chancenverwertung nur den drittletzten Platz - und kassierte Gegentore über Gegentore. Das System Zorniger hakte. picture alliance
Aber nicht nur auf dem Platz klappt es nicht wie gewünscht, auch zwischenmenschlich eckte Zorniger an. Er verdarb es sich mit Teilen des Teams. Er breitete Interna über Didavis Verletzung aus, machte sich vor der Kamera über Werners Jubel lustig (hier beim 2:2 gegen Hoffenheim), sprach schlecht über Niedermeier. Und diejenigen, die das Talent Kimmich verkauft hätten, müsse man "erschlagen". Zorniger war immer direkt - das musste er mit zunehmender Unruhe rund um den Klub bezahlen. picture alliance
Ein negativer Höhepunkt unter Zorniger war die 3:4-Pleite in Leverkusen. Der VfB führte 2:0 und 3:1 - trotzdem wurde immer weiter gepresst und nach vorne gespielt. Die fatale Folge: Bayer 04 schoss in den letzten 20 Minuten drei Tore und gewann die Partie. Stuttgarter System-Diskussion inklusive. picture alliance
Nach desolater Defensivleistung verlor Stuttgart am 13. Spieltag 0:4 gegen den FC Augsburg und war Tabellen-16. Für Zorniger das Aus. Mit ihm musste übrigens bereits der dritte Coach der Schwaben nach einer Niederlage gegen Augsburg seinen Hut nehmen. Am 24. November 2014 Veh einen Tag nach dem 0:1 gegen den FCA, am 26. August 2013 Labbadia nach einem 1:2 in Augsburg. picture alliance
Jürgen Kramny, seit 2010 im Verein, wurde von der Zweiten hochgezogen und startete beim BVB mit einer Niederlage (1:4). picture alliance
Dann zeigte der VfB, was in ihm steckt, startete mit dem 3:1-Sieg gegen Wolfsburg eine Siegesserie. Didavi erzielte gegen seinen künftigen Arbeitgeber dabei einen Doppelpack. Kramny schloss die Defensivlücken mit einfachen Mitteln, die Mannschaft betonte immer wieder den neuen Teamgeist. picture alliance
Im Winter kaufte Dutt ein, landete mit Großkreutz, der sofort ins Team rutschte, einen Volltreffer - gerade auf emotionaler Ebene. Kravets und Barba konnten hingegen nicht helfen. picture alliance
Fünf Siege und ein 1:1 auf Schalke fuhr Kramny mit seiner Truppe in Serie ein, dann kam der Bruch am 23. Spieltag. Hannover, zuvor mit acht Niederlage in Folge, kam zu einem glücklichen 2:1-Erfolg in Stuttgart. Ein Dämpfer für die leisen Europa-League-Hoffnungen, die sich im Umfeld breitgemacht hatten. picture alliance
In der Rückrunde schlug zudem das Verletzungspech zu. Stürmer Ginczek riss sich nach seinem Bandscheibenvorfall erneut das Kreuzband. Auch Mittelfeldabräumer Dié und Großkreutz gesellten sich zu den Langzeitverletzten. Kapitän Gentner kämpfte immer wieder mit Problemen. picture alliance
Gegen Hoffenheim folgte am 25. Spieltag der letzte Sieg des VfB. Niedermeier, unter Zorniger längst aussortiert, steuerte zwei Tore zum 5:1-Sieg bei. Stuttgart hatte nun 31 Punkte, zehn mehr als der Vorletzte Hoffenheim, sieben mehr als der 16. Frankfurt. So sehen eigentlich beruhigende Polster aus. picture alliance
Am 32. Spieltag hatte der VfB trotz seiner Sieglos-Serie seit dem 23. Spieltag alles noch selbst in der Hand und trat zum vorgezogenen Endspiel bei Werder an. Es wurde einer der bittersten Abende der Vereinsgeschichte. Stuttgart fiel auseinander und ging 2:6 unter - Schießbude der Liga. picture alliance
Kramny reagierte, baute sein Team am vorletzten Spieltag um und bescherte Langerak sein Debüt für den VfB. Trotz früher Führung verlor Stuttgart sang- und klanglos mit 1:3 gegen Mainz. Bester Mann auf dem Platz war Keeper Langerak, der ein weiteres Debakel verhinderte. picture alliance
Die Fans stürmten den Platz, es wurde emotional. Großkreutz, der dem Verein schon vor dem Spiel die Treue geschworen hatte, war tief getroffen. "Ich kann die Fans verstehen", sagte der Verteidiger unter Tränen. "Wir sind dafür verantwortlich." picture alliance
Bei den Fans lagen nach dem Spiel gegen Mainz die Nerven blank, Gentner versuchte zu beschwichtigen. Zwei Tage später verlängerte er seinen 2017 auslaufenden Vertrag bis 2019, Ginczek sogar bis 2020. Auch Hauptsponsor Daimler verlängerte sein Engagement. picture alliance
Am letzten Spieltag blieb das Wunder für Kostic und Co. in Wolfsburg aus. Nach sechs Niederlagen zum Ende der Spielzeit konnte es keine Rettung mehr geben. Getty Images
Nach 41 Jahren muss der VfB Stuttgart nach Jahren der Krise also endgültig runter in die 2. Liga. Für Maskottchen Fritzle, das erst 1992 geboren wurde, ein sichtlich schwerer Gang. Ottmann
Schon einen Tag nach dem Abstieg war beim VfB alles anders. Trainer Jürgen Kramny wurde die Verantwortlichkeit für die Profimannschaft entzogen, Präsident Bernd Wahler legte sein Amt nieder. imago
Am Dienstag folgte der nächste Paukenschlag. Stuttgart trennte sich von Sportvorstand Robin Dutt und präsentierte als Trainer-Nachfolger Jos Luhukay. imago