Bundesliga

Lahm: "Tagtäglich auf dem Platz? Das will ich nicht!"

FC Bayern: Die Zukunft des Kapitäns bleibt ein Thema

Lahm: "Tagtäglich auf dem Platz? Das will ich nicht!"

Noch voll im Saft, das Karriereende ist aber ein Thema: Philipp Lahm.

Noch voll im Saft, das Karriereende ist aber ein Thema: Philipp Lahm. picture alliance

Aus Bayern München Trainingslager in Doha berichtet Frank Linkesch

Erstaunlich: Lahm steht noch mitten im Fußballerleben. Seit er aber sein anvisiertes Karriereende für 2018 öffentlich gemacht hat, dreht sich in Gesprächen mit ihm vieles darum und die Zeit danach. Lahm ist eloquent, klar strukturiert, Entscheidungen trifft er nicht aus dem Bauch heraus. Im Fußball hat er alles auf höchstem Niveau erlebt, er selbst nennt sich ein Kind des FC Bayern. Wer eins und eins zusammenzählt, zieht den logischen Schluss: Lahm wird dem FC Bayern nach seiner aktiven Karriere erhalten bleiben.

"Ich mache mir Gedanken darüber, was kommt. Tagtäglich wieder auf dem Platz zu stehen habe ich ausgeschlossen, weil die Arbeit ähnlich und wahrscheinlich viel, viel mehr ist. Das will ich nicht", erzählt der Weltmeister. Ziemlich sicher sei nur, dass er dem Fußball erhalten bleibe: "Man sollte das machen, womit man sich am besten auskennt, das ist bei mir ganz klar der Fußball. Aber ich habe noch ein paar Jahre Vertrag, danach werden wir sehen, in welcher Funktion ich arbeiten werde. Da gibt es noch keine konkreten Gespräche."

Beim Parcours mit läuferischen Impulsen schnalzt der Puls nach oben.

Philipp Lahm

Das totale Programm als Profi gibt sich Lahm seit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntlich nicht mehr. Nun freut er sich auf Grillabende während der Europameisterschaft und einen schönen Urlaub, den er nicht als Fan oder TV-Experte bei dem Turnier verbringen wird: "Das kann ich ausschließen." Ebenso ein Comeback oder eine Olympia-Teilnahme, weil das nicht fair gegenüber den Spielern wäre, die sich dafür qualifiziert hätten. "So bin ich nicht."

Karriereende? "Keine Bauchentscheidung"

Bis zum Sommer will Lahm zunächst den maximalen Erfolg mit den Bayern. Ein sofortiges Karriereende bei einem weiteren Champions League-Triumph schließt er nicht ganz, aber doch fast aus. "Ich mache es nicht von Erfolg abhängig, ich wäre auch bei einem WM-Aus im Achtelfinale aus der Nationalelf zurückgetreten. Entscheidungen aus der Emotion heraus sind nicht richtig. Auch wenn wir die Champions League gewinnen sollten, würde ich keine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen." Vielmehr freut es ihn, dass er nach nationalen Top-Trainern wie Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes sowie ausländischen wie Louis von Gaal und Pep Guardiola nun noch einmal unter einem international höchst erfolgreichen Coach wird spielen dürfen. Auch aus Eigennutz, schließlich hat er gegen Teams von Carlo Ancelotti nie gewinnen können. Die Gefahr ist nun gebannt.

Trainingslager wird Lahm nicht vermissen

Zukunftsmusik, die Gegenwart heißt harte Arbeit in Doha, auch wenn bis auf die verletzten Spieler am Samstag alle frei haben. "Den Knochen geht es gut, die Muskulatur merkt man nach ein paar Einheiten. Beim Parcours mit läuferischen Impulsen schnalzt der Puls nach oben." Trainingslager wird Lahm nach seiner Karriere nicht vermissen: "Höchstens die eine Woche mit den Jungs, mit ihnen im Physioraum dumm daherzureden. Den Rest? Ne."

Frank Linkesch

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