Eine Woche nach der 1:3-Auswärtsniederlage bei Tabellenführer Dynamo Dresden, ist das Spiel "besprochen und abgehakt. Wir müssen zukünftig in der Schlussphase konsequenter und aufmerksamer agieren", analysierte Preußer auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Seinem Spieler Hergesell hatte die Niederlage im Derby hingegen schlaflose Nächte bereitet: "Es hat schon zwei, drei Nächte gedauert bis das Spiel aus dem Kopf war." "Wir haben eine ansprechende Leistung gezeigt", so der Mittelfeldspieler. Umso bitterer sei es gewesen, dass sich sein Team am Ende nicht belohnt habe. Am Samstag trifft Hergesell mit RWE auf seinen Ex-Klub. Es werde ein besonderes Spiel für ihn, in das er mit einer extra Portion Motivation gehe. Seinen Wechsel nach Erfurt habe er trotz des schlechten Saisonstarts nicht bereut: "Ich fühle mich sehr wohl hier, jetzt fehlen nur noch die sportlichen Erfolge", so der 29-Jährige.
Preußer: "Münster ist dynamisch über die Außenbahnen."
In Münster kam es im Sommer zu einem Umbruch im Team. Zwölf Spieler haben den Verein verlassen, zwölf Neue wurden verpflichtet. "Der Ligastart ist den Preußen trotzdem gut gelungen", so Preußer. Er warnt vor allem vor den Flügelspielern: "Münster ist mit Mehmet Kara und Marcus Piossek sehr dynamisch über die Außenbahnen. Es ist eine routinierte Mannschaft." Über die Schwächen des Gegners wollte der Cheftrainer aber nicht sprechen, "die wollen wir am Samstag aufdecken", sagte er mit einem Augenzwinkern. Der 31-Jährige lässt sich vor den Partien nicht gerne in die Karten schauen, in Sachen Aufstellung hält er sich gerne bedeckt. Im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden (0:0) wolle er aber wieder mit einer Doppelspitze an den Start gehen: "Zwei Stürmer tun uns gut. Ich könnte mir das wieder vorstellen", ließ er durchblicken. Personell braucht sich der Cheftrainer derzeit keine Sorgen zu machen. Bis auf Jens Möckel, der nach einem Knorpelschaden im Knie fleißig in der Reha arbeitet, seien alle Mann an Bord. "Das ist gut für uns, weil wir jetzt wieder die Qual der Wahl haben - optimale Situation für den Trainer."
Spielersteckbrief Hergesell
3. Liga - 4. Spieltag
3. Liga - Tabelle
Trainersteckbrief Preußer
Riedel abgereist - Mit Stieber und Korte laufen Gespräche
Zwei Probespieler im Erfurter Training: Andras Stieber und Gianluca Korte (r.). imago
Zudem begrüßte Preußer unter der Woche drei Probespieler im Training. Riedel, der zuletzt in Kaiserslautern spielte, konnte den Coach nicht überzeugen und wurde wieder nach Hause geschickt. Neben dem Ungarn Andras Stieber, jüngerer Bruder des HSV-Stürmers Zoltan Stieber, weilt derzeit auch der zweitligaerfahrene Gianluca Korte im Probetraining bei RWE. Stieber hat aus sportlicher Sicht bereits das OK vom Trainer bekommen, erste Gespräche mit dem Ungarn laufen bereits. Korte stand in der Trainingseinheit am Donnerstag nochmals unter Beobachtung. Die Eindrücke seien aber bei beiden positiv. "Jetzt kommt es auf die Gespräche an, ob wir zusammenpassen", sagte der Cheftrainer.
