Bundesliga

Reus-Solo ist der Höhepunkt

Dortmund: Starker Auftritt gegen Juventus Turin

Reus-Solo ist der Höhepunkt

Entspannte Sieger: Die Dortmunder Mkhitaryan, Reus, Aubameyang und Gündogan (v.li) jubeln gemeinsam.

Entspannte Sieger: Die Dortmunder Mkhitaryan, Reus, Aubameyang und Gündogan (v.li) jubeln gemeinsam. imago

Aus St. Gallen berichtet Thomas Hennecke

Ein Hauch von Champions League wehte durch die ausverkaufte AFG Arena in St. Gallen, wo 18.300 Zuschauer der Neuauflage des Achtelfinales vom Februar/März bewohnten. Damals setzte sich der spätere Finalist aus Italien mit 2:1/3:0 durch. Nicht im Turiner Aufgebot stand an diesem Samstag Sami Khedira, der im Training einen Schlag auf den Rücken bekommen hatte und aus diesem Grund das Spiel verpasste. Auf Dortmunder Seite fehlten noch Sahin, Blaszczykowski und Großkreutz. Subotic fiel kurzfristig wegen Rücken und Durm wegen Knieproblemen aus.

Spielersteckbrief Reus
Reus

Reus Marco

Spielersteckbrief Aubameyang
Aubameyang

Aubameyang Pierre-Emerick

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Obwohl Trainer Thomas Tuchel angekündigt hatte, dass er die Partie gegen Italiens Rekordmeister "nicht als Generalprobe" oder als "letzte Übung für den Ernstfall" ansehen würde, schickte er seine derzeit vielleicht beste Formation an den Start. Nicht mehr überraschen nach den überaus positiven Eindrücken der vergangenen Wochen konnte, dass ihr auch der von 1860 München gekommene Julian Weigl in zentraler Position vor der Abwehr angehörte. Erst am Mittwoch hatte Tuchel von der "Frische und Unbekümmertheit" des 19-Jährigen geschwärmt.

Selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der italienische Meister deutlich später als der Bundesliga-Siebte in die Vorbereitung eingestiegen ist, verblüffte, wie klar Dortmund die Partie mit frischem Offensivfußball dominierte. Wenn nicht Altmeister Gigi Buffon im Juventus-Tor einen Glanztag erwischt - und mit spektakulären Rettungstaten gegen Mkhitaryan, Aubameyang oder Reus Schlimmeres verhindert hätte, wäre die Borussia viel früher in Führung gegangen.

So dauerte es bis zur 40. Minute, ehe Aubameyang nach kluger Vorarbeit von Mkhitaryan zum 1:0 einschob. Dortmunds Fußball bis zum Seitenwechsel geriet wie schon in Luzern (4:1) zu einem starken Plädoyer für das 4-2-3-1-System, das die Borussia mit häufigen Attacken über die Flügel und gefährlichen Flanken besonders druckvoll und kreativ interpretierte. Und Juventus? Hatte in der Vorwärtsbewegung außer ein paar schnellen Umschaltaktionen und einem etwas zu hoch angesetzten Kopfball von Mandzukic (38.) nichts zu bieten.

Obwohl Tuchel nach Wiederbeginn sechs frische Kräfte brachte, änderte das nichts an der Dortmunder Überlegenheit. Schon bevor sich Reus in der eigenen (!) Hälfte energisch den Ball schnappte, lief und lief - und Turins Abwehrstrategen stehen ließ, als seien sie Luft, hatte Hofmann zweimal das 2:0 auf dem Fuß. Er scheiterte jeweils an Buffon-Vertreter Neto. Sechs Minuten vor dem Ende verfehlte Kagawas Schlenzer das Turiner Tor nur knapp. Auch Kirch und Leitner hatten bei Distanzschüssen ein drittes Dortmunder Tor auf dem Fuß.

Statistik Borussia Dortmund - Juventus Turin 2:0 (1:0)

Dortmund 1. Hälfte: Bürki - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Weigl - Kampl, Reus, Mkhitaryan - Aubameyang
2. Hälfte: Weidenfeller - Sokratis (62. Stenzel), Ginter, Hummels, Schmelzer (62. Kirch) - Castro, Bender - Hofmann, Kagawa, Reus (67. Leitner) - Aubameyang (67. Dudziak) Turin 1. Hälfte: Buffon - Caceres, Barzagli, Bonucci, Evra - Tello, Marchisio, Pogba - Dybala, Mandzukic, Morata
2. Hälfte: Neto - Lichtsteiner, Rugani, Bonucci (76. Parodi), Chiellini - Sturaro, Marchisio (69. Cerri), Pogba (80. Vadala), Padoin - Morata (57. Clemenza), Mandzukic (57. Zaza)
Tore: 1:0 Aubameyang (40.), 2:0 Reus (64.)