Bundesliga

Prophet Labbadia - Wiedergutmacher Ostrzolek

Zum Leben erweckter HSV beendet Negativserien

Prophet Labbadia - Wiedergutmacher Ostrzolek

Doppeltorschütze und Trainer: Pierre-Michel Lasogga (re.) und Bruno Labbadia.

Doppeltorschütze und Trainer: Pierre-Michel Lasogga (re.) und Bruno Labbadia. Getty Images

"Ich sehe, dass ein Pierre-Michel Lasogga am Stück trainieren konnte, in Bremen gute Ansätze zeigte und sich im Training gut bewegt. Zoltan Stieber hatte ebenfalls zwei gute Gelegenheiten und mit etwas Glück geht ein Ball rein. Und auch ein Ivica Olic wird mit seiner Erfahrung immer mal wieder zu Möglichkeiten kommen", hatte der HSV-Coach vor der Samstagspartie gegenüber der Internetseite des Klubs erklärt - und damit beinahe schon prophetische Fähigkeiten bewiesen.

So waren es sämtliche drei von ihm angesprochenen Akteure, die letztlich maßgeblich dafür verantwortlich zeichneten, dass die Hanseaten ihre seit dem 28. Februar (1:2 in Frankfurt ) währende Torflaute beendeten. Stieber war es, der beim 1:0 nach Flanke von Heiko Westermann zur Direktabnahme kam. Olic wiederum gab dem Ball bei seinem für FCA-Torhüter Marwin Hitz unhaltbaren Abfälscher noch die entscheidende Richtung mit. Und gerade einmal acht Minuten später war es dann Lasogga, der mit Glück und Geschick durch die Beine von Hitz zum frühen 2:0 in der 19. Minute traf.

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Spielbericht

Doch die wieder gewonnene Treffsicherheit war nur ein Aspekt des ersten Sieges seit dem 7. Februar (2:1 gegen Hannover 96 ). Im Unterschied zu den Pleiten der letzten Wochen präsentierte sich Hamburg nur nach dem Rückschlag durch das schnelle 1:2 bereits in der 25. Minute eine Zeit lang ein wenig geschockt. In der zweiten Hälfte fingen sich die Hanseaten jedoch nicht nur wieder, sondern konnten nach dem doch noch gefallenen 2:2-Ausgleich durch Lasoggas Siegtor sogar kontern.

Wir hatten immer eine Antwort, der Trainer hat uns hervorragend eingestellt.

Heiko Westermann

"Wir hatten immer eine Antwort, der Trainer hat uns hervorragend eingestellt", sprach Ex-Kapitän Heiko Westermann Coach Labbadia Lob aus. Schon vor dem Spiel hatte Sportchef Dietmar Beiersdorfer die Qualitäten des 49-jährigen Hamburg-Rückkehrers im Abstiegskampf beschworen: "Bruno kann emotionalisieren in unserer jetzigen Situation."

Der Gelobte selbst war am Ende vor allem über das Resultat erfreut. "Diesen Sieg haben wir einfach gebraucht. Die Mannschaft hat sich und der ganzen Stadt damit die Hoffnung und den Glauben zurückgeholt", so Labbadia, der ansonsten das Lob an sein Team zurückgab: "Unter dem Druck, der heute da war, hat die Mannschaft das sehr gut gemacht. Ich hoffe, das gibt uns Auftrieb."

Wiedergutmachung für Ostrzolek

Hatte diesmal Grund zur Freude: Hamburgs Matthias Ostrzolek.

Hatte diesmal Grund zur Freude: Hamburgs Matthias Ostrzolek. imago

Das erste Wiedersehen in Augsburg hatte einen Tiefpunkt markiert. Matthias Ostrzolek hatte einen rabenschwarzen Tag beim Hinspiel-1:3 und danach seinen Platz verloren. Samstag gelang die Wiedergutmachung gegen den Ex-Klub - und die erste Torbeteiligung für den HSV.

Der Linksverteidiger war nicht nur deshalb glücklich. "Wir haben endlich wieder gewonnen. Das ist extrem wichtig für die Moral. Und wir haben im Spiel gezeigt, dass wir wieder aufstehen können." Ein lange vermisstes Lebzeichen der Mannschaft, dass die Anhänger mit leidenschaftlicher Unterstützung honoriert haben. "Die Fans haben uns getragen", sagt Ostrzolek. Seine Hoffnung: "Wir müssen jetzt noch viermal so zusammenhalten!"

Beim formstarken Europa-League-Aspirant 1. FSV Mainz 05 in einer Woche (Sonntag, 15.30 Uhr) wird der HSV diesen Aufwind auch benötigen, um zu beweisen, dass aus der einmaligen Beendigung einer Negativserie auch ein positiver Trend entsteht.

jom

Bilder zur Partie Hamburger SV - FC Augsburg