2. Bundesliga

Kringe macht Schluss - Lienen attackiert DFB

St. Pauli: Mittelfeldspieler beendet im Sommer seine Karriere

Kringe macht Schluss - Lienen attackiert DFB

Ewald Lienen (l) ist nicht einverstanden mit DFB-Sportgericht; Florian Kringe (r) traf eine wichtige Entscheidung.

Ewald Lienen (l) ist nicht einverstanden mit DFB-Sportgericht; Florian Kringe (r) traf eine wichtige Entscheidung. imago

"Ich bin entsetzt von dem Schiedsrichter und dem Kontrollausschuss. Ich bin entsetzt darüber, dass so etwas hier in Deutschland möglich ist. Das ist respektlos hoch drei!", wurde der St.-Pauli-Coach übereinstimmend in Hamburger Medien zitiert.

Lienen hatte sich nach dem 0:1 gegen Fürth unter anderem beklagt, dass seinem Team erst ein Handelfmeter zugesprochen, dann auf Betreiben eines Linienrichters wieder aberkannt wurde. In der Urteilsbegründung wird ihm vorgehalten, er habe gesagt, St. Pauli sei vom Schiedsrichtergespann um Martin Petersen (kicker-Note 6) "verpfiffen" worden. Diese Anschuldigung akzeptiert der 61-Jährige aber nicht. "Ich habe dieses Wort mit keiner Sterbenssilbe gesagt", versicherte Lienen.

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Und weiter: "Ich werde für eine völlig indiskutable Schiedsrichterleistung im Nachhinein auch noch bestraft. Das ist absolut inakzeptabel. Ich war aufgebracht über die Benachteiligungen in diesem Spiel und darf mich nicht echauffieren?", sagte Lienen.

Dennoch stimmte der Trainer dem Urteil zu, es ist damit rechtskräftig und Lienen will auch zahlen, denn: "Ich habe weder Zeit noch Lust, mich mit denen noch mal an einen Tisch zu setzen."

Kringes Zukunftspläne

Derweil verkündete Mittelfeldspieler Florian Kringe am Mittwoch sein Karriereende im Sommer. Den 32-Jährigen plagen seit längerer Zeit erhebliche Hüftprobleme, die ihn zu diesem Entschluss bewegt haben. "Ich bin ganz froh, dass ich bei einem Klub wie dem FC St. Pauli das Kapitel Fußball beenden darf", zitierte der Verein den Spieler via Twitter.

Dem Routinier sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. Doch: "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Fußball treu zu bleiben. Da werde ich in Ruhe und ohne Druck entscheiden." Ob er in Hamburg bleiben wird, ist noch offen, Kringe versicherte aber: "Der Kontakt zur Stadt und zum Verein wird nie abreißen."

Kringe absolvierte bis dato 192 Bundesligaspiele und kam 89-mal in der Zweiten Liga zum Einsatz, wobei seine Hüfte in der laufenden Saison nur fünf Einsätze zuließ. Der gebürtige Siegener ist seit Juli 2012 beim FC St. Pauli, schoss in 56 Partien sechs Tore und legte neun auf. Zuvor stand er unter anderem für den BVB, Hertha BSC und den 1. FC Köln unter Vertrag. Nach 14 Jahren Profifußball will sich Kringe möglichst auf dem Rasen verabschieden. "Eine Hyaluron-Kur ist die letzte Maßnahme, die ich nun in Angriff nehmen werde, um nochmal auf dem Platz zu stehen."

cfl