Bundesliga

Gisdols Casting für Kim

Hoffenheim: Wer ersetzt den Südkoreaner?

Gisdols Casting für Kim

Nimmt die möglichen Kandidaten genau unter die Lupe: TSG-Coach Markus Gisdol.

Nimmt die möglichen Kandidaten genau unter die Lupe: TSG-Coach Markus Gisdol. Getty Images

Kim erreichte mit Südkorea durch ein 2:0 gegen Usbekistan das Halbfinale des Asiencups und wird somit entweder im kleinen Finale um Platz drei am 30. Januar oder gar im Endspiel am 31. noch in Australien beschäftigt sein. Da die Bundesliga gleich mit einer englischen Woche startet, könnte es unter Umständen für Kim sogar für das bereits am 4. Februar anstehende Heimspiel gegen Werder Bremen wegen der Zeit- und Klima-Umstellung durchaus noch eng werden. Sicher ist bislang nur: Selbst wenn Südkorea den kontinentalen Titel gewinne sollte, wird es keinen auch noch so kurzen Sonderurlaub für Kim mehr geben.

"Wir brauchen eine Alternative zu Kim", erklärte Trainer Markus Gisdol bereits im Trainingslager in Südafrika und lotet deshalb seit geraumer Zeit taugliche Alternativen aus. Die naheliegendste, weil bereits oft erfolgreich praktizierte Variante: Andreas Beck hilft mal wieder auf der linken Abwehrseite aus. Dann könnten Tobias Strobl, David Abraham oder auch Sebastian Rudy rechts verteidigen. Doch Gisdol scheint den auf seiner gewohnten rechten Abwehrseite zuletzt immer stärkeren Kapitän gerne dort belassen zu wollen. Also hat Gisdol quasi ein "Kim-Casting" ausgerufen.

Spielersteckbrief J.-S. Kim
J.-S. Kim

Kim Jin-Su

Spielersteckbrief Beck
Beck

Beck Andreas

Spielersteckbrief Rieble
Rieble

Rieble Nico

Spielersteckbrief Strobl
Strobl

Strobl Tobias

Spielersteckbrief Toljan
Toljan

Toljan Jeremy

Spielersteckbrief Salihovic
Salihovic

Salihovic Sejad

Diese Kandidaten lässt er vorspielen:

Nico Rieble (19) – das Eigengewächs durfte im Trainingslager links gegen den ersten Testgegner Pretoria ran und legte beim 1:1 gleich Hoffenheims Treffer durch Adam Szalai auf. Dennoch käme ein Einsatz in der Bundesliga für Rieble zu früh. Zurück in Deutschland fehlte er dann auch im Training der Profis.

Tobias Strobl (24) – Hoffenheims Allzweckwaffe interpretierte die Rolle links beim Test gegen die Kaizer Chiefs (1:0) und untermauerte erneut seine Vielseitigkeit. Von Strobl wären freilich nicht die scharfen Flanken mit links a la Kim zu erwarten, dennoch ist er aufgrund seines taktischen Feingefühls und seiner Defensivqualitäten eine echte Alternative.

Jeremy Toljan (20) – Er kommt nach seiner langen Verletzungspause in der Hinserie immer besser in Schuss. Das nahezu beidfüßige Talent könnte auf beiden Seiten verteidigen, durfte aber zuletzt meist links ran. So auch am Donnerstag beim Kantersieg gegen Brondby IF (7:0). Allerdings offenbarte Toljan dabei noch einige Defizite, sobald das Spiel hohes Tempo aufnahm. Toljans Vorteil: Er bringt für die Position offensiv wie defensiv die Grundvoraussetzungen mit.

Sejad Salihovic (30) – Wie gegen die Kaizer Chiefs durfte der Routinier auch gegen Brondby nach der Pause hinten links ran. Beide Male zeigte Salihovic seine Klasse als Kombinationsfußballer, als präziser Passgeber und als starker Flankengeber. Diese Variante beinhaltet in der Defensive ein Restrisiko, weil der naturgemäß eher offensiv denkende und ausgebildete Bosnier nicht der Schnellste ist und im Eins-gegen-eins Probleme bekommen könnte. Allerdings hätte Hoffenheim mit ihm auch einen starken Standardspezialisten auf dem Feld.

So oder so: Für Gisdol steht eine knifflige Entscheidung an.

Michael Pfeifer