3. Liga

Platz 19: Vollmanns Stuhl wackelt

Ungewisse Zukunft für Rostocks Trainer

Platz 19: Vollmanns Stuhl wackelt

Blick nach unten: Für Hansas Trainer Peter Vollmann wird es langsam eng.

Blick nach unten: Für Hansas Trainer Peter Vollmann wird es langsam eng. imago

Eine Woche nach dem wirtschaftlichen Offenbarungseid von Klubchef Michael Dahlmann bei der Mitgliederversammlung ("Die Insolvenz ist ein reales Szenario") folgte der sportliche vom Trainer. Im Anschluss an die völlig verdiente 1:3-Heimpleite gegen Dresden und den erstmaligen Absturz auf einen Abstiegsplatz musste Peter Vollmann eingestehen, dass Hansas Kader nur bedingt konkurrenzfähig ist. "Jeder hat erkannt, dass es in der Mannschaft Veränderungen geben muss", sagt der Coach und hofft auf Verstärkungen in der Winterpause.

Dass Vollmann dann überhaupt noch verantwortlich ist, scheint angesichts der ungebremsten Talfahrt ungewiss. Nach nur vier Saisonsiegen bietet Rostocks Aufstiegstrainer von 2011 große Angriffsflächen. Zumal der 56-Jährige bei der Kaderzusammenstellung - allerdings auch mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln - keine glückliche Hand hatte, wie er selbst einräumt: "Man muss klar erkennen, dass die eine oder andere Neuverpflichtung die Erwartungen, die ich in sie gesetzt habe, nicht erfüllen konnte." Der neue Manager Uwe Klein, Inhaber der Fußballlehrerlizenz, weist Spekulationen um eine Entlassung Vollmanns zurück: "Ich werde hier ganz gewiss keine Trainerdiskussion anfangen."

Krisengespräch am Dienstag

Laut den "Norddeutschen Neuesten Nachrichten" soll es am Dienstag zum Krisengipfel zwischen Trainer und Vereinsführung gekommen sein. Dabei wurde beschlossen, dass man sich vorerst nicht trennt, die nächsten Spiele aber entscheidend werden. Vollmann jedenfalls gibt sich kämpferisch: "Natürlich geht uns allen die Situation an die Nieren. Wir können aber nicht abschalten und müssen uns darauf konzentrieren, was zu Verbesserungen beitragen kann. Meine Vision ist, dass wir bis Weihnachten sechs Punkte holen."

Die kommende Aufgabe macht es für Vollmann nicht zwingend leichter. Denn zum Auftakt der Rückrunde gastiert am Samstag ausgerechnet Preußen Münster in der DKB-Arena. Der Tabellenzweite aus Nordrhein-Westfalen reist im Gegensatz zum FC Hansa mit einer Menge Selbstvertrauen an. Schließlich verlor das Team von Coach Ralf Loose keines seiner letzten sechs Spiele. Das Hinspiel konnten die Norddeutschen mit 4:3 für sich entscheiden. Anschließend geht es zum heimstarken Rot-Weiß Erfurt, bevor man das Jahr mit einem Heimspiel gegen Holstein Kiel abschließt. Die Kieler wurden seit zehn Spielen nicht mehr bezwungen und kassierten in den letzten sechs Ligaspielen noch nicht mal ein Gegentor. Harte Brocken also zum Jahresabschluss.

Kurz vor Weihnachten geht es für Vollmanns Truppe dann in die Winterpause. Dort können neue Kräfte gesammelt werden, um sich so schnell wie möglich aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Wenn es nach Vollmann geht, werden wahrscheinlich auch neue Kräfte von den Verantwortlichen dazu geholt - vielleicht aber auch ein neuer Trainer.

Sönke Fröbe/kon